Zu schwerer Wanderrucksack: 8 Tipps für leichteres Gepäck

Rucksack packen kann jeder? Und damit meine ich nicht, deine Ausrüstung wahllos in deinen Rucksack zu legen und ihn dann auf den Boden zu stellen und solange dagegen zu treten, bis nichts mehr hervorsteht. So machen das schließlich nur Anfänger.

Rucksack packen ist zwar keine Wissenschaft, aber wenn man ein paar Grundregeln einhält, so kann man schmerzenden Schultern, Verspannungen und allzu frühen Erschöpfungen vorbeugen. Das klingt nicht nur gesünder, sondern gibt dir auch mehr Durchhaltevermögen beim Wandern, da keine schwere Last auf dem Rücken und Gemüt drücken.

1. Weniger ist mehr!

Nehme nur das mit, was du auch wirklich nur brauchst. Dazu sollte man sein Reiseziel, seine Ausrüstung und sich selbst sehr gut kennen. Bevor du packst, solltest du dir eine Checkliste erstellen.
Und zwar mit den Dingen, die man unbedingt dabei haben sollte.

Verzichte auf Gegenstände, wie zum Beispiel auf Bücher, Schminke usw. Viel wichtiger ist es, in Notfallsituationen gewappnet zu sein, und da kann eine vorüberlegte Checkliste sehr hilfreich sein.

2. Kaufe einen Leichtgewichtrucksack

Kaufe am Besten einen Leichtgewichtsrucksack, der ein geringeres Volumen hat. Mit diesem Trick bist du nochmal gezwungen, dir wirklich Gedanken darüber machen, ob die Gegenstände, die du mitnehmen magst, auch wirklich nötig für deine Wanderung sind.

Wenn du dich zudem für einen Leichtgewichtsrucksack entscheidest, sparst du nochmal ein wenig an Gewicht, denn diese Modelle sind mit einem einfacheren Tragesystem und weniger Schnickschnack ausgestattet.

Tipp: Versuche, wenn möglich alles in deinem Rucksack zu verstauen. Wenn das wirklich nicht anders geht, dann solltest du sie außen am Rucksack befestigen. Aber achte bitte darauf, dass es keine zu schweren Gegenstände werden.

3. Besorge dir Funktionskleidung

Wir empfehlen dir für deine Wanderung Funktionskleidung zu besorgen. Sie sind atmungsaktiv und saugen sich mit Feuchtigkeit voll und verhindern somit, am eigenen Körper zu kleben. Da du bei der Wanderung schon Kleidung trägst, solltest du als Ersatz von jedem Kleidungsstück nochmal eins im Rucksack haben.

Zwischen diesen Klamotten könntest du dann immer wechseln und bräuchtest nicht Unmengen an Klamotten mitzunehmen. Schließlich kannst du deine Klamotten bei jeder Gelegenheit mit etwas Seife und Wasser mit der Hand waschen und hast als Back-up immer noch trockene Klamotten dabei.

4. Ausrüstungsgegenständen mit Multifunktionen

Benutze Ausrüstungsgegenstände mit mehreren Funktionen. So kannst du zum Beispiel:

  • Ein Schlauchtuch als Halstuch, Schal, Armband, Stirnband, Haarband, Sturmhaube, Kopftuch oder auch als Handtuch verwenden.
  • Beim Smartphone könntest du es nicht nur als Telefon benutzen, sondern auch als Fotoapparat,    Wanderführer, Navi, Kompass usw.
  • Ein Schweizer Taschenmesser gibt es mit zusätzlichen Funktionen, wie Flaschenöffner, Dosenöffner, Korkenzieher, Schere, Pinzette, Säge, Schraubenzieher etc.
  • Eine Tupperdose kann als Schüssel, Teller, Not Tasse, Aufbewahrungsbox oder auch als Schneidebrett dienen

Sicherlich fallen dir noch mehr Beispiele ein und wenn nicht, fallen sie dir spätestens beim Wandern auf, denn wie sagt man so schön? Not macht erfinderisch.

5. Halte Ordnung mit Zipbloc-Beutel

Waschbeutel, Hartschalentaschen und Stoffsäcke können sich zu einem Gewicht von bis zu einem Kilogramm summieren. Viel praktischer und leichter sind hingegen durchsichtige Zipbloc-Beutel oder auch Kompressionssäcke. Zipbloc-Beutel schaffen mehr Ordnung, da man sofort sehen kann, was sich im Beutel befindet.

Kompressionssäcke lassen sich gut verstauen und verschwenden wenig ungenutzten Platz. Sie schaffen dadurch mehr Ordnung und Platz in deinem Rucksack. Pflege -und Hygieneartikel und auch Lebensmittel wie Olivenöl, können in kleinen Tüten und Flaschen umgefüllt werden und nehmen dadurch ebenfalls weniger Platz ein.

6. Den Rucksack richtig einpacken

Bevor du deinen Rucksack packst, Unterteile deine Gegenstände nach Gewicht in die folgenden Kategorien:
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  • Leicht: Hier kannst du zum Beispiel günstigerweise dein Schlafsack verstauen
    Ort im Rucksack: Bodenfach (unterer Teil des Rucksackes)
  • Schwere Ladung: Zum Beispiel für Zelt, Proviant, Trinkflasche, Seil…usw.
    Ort im Rucksack: Relativ weit nach oben im Bereich zwischen Schultern und mittlerem Rücken
  • Mittelschwere Ladung: Klamotten
    Ort im Rucksack: Nach außen und nach oben packen
  • Kleinkram: Handy, Schlüssel, Sonnencreme, Stirnlampe
    Ort im Rucksack: Sie werden häufig gebraucht und sollten schnell griffbereit sein. Daher kommen sie in die Deckeltasche

7. Einstieg in die wunderbare Welt des Minimalismus

Schaue dir nochmal jeden Gegenstand genauer an und überlege dir, ob du ihn möglicherweise noch weiter minimieren kannst. So könntest du zum Beispiel Wanderbücher, Karten, Kosmetikartikel, Kleidungsetiketten und mehr mit der Schere stützen.

Eventuell könntest du auch die Bänder an deinem Rucksack kürzen, da sie oftmals etwas zu lang sind. Denke aber daran, sie am abgeschnittenen Ende mithilfe eines Feuerzeugs wieder zu verschweißen, damit sie nicht ausfransen.

Überlege dir, was du wirklich mitnehmen musst und was vielleicht doch zu Hause bleiben kann. Jeder Ballast wird sich im Verlaufe der Tour bemerkbar machen. Deshalb kann es sich lohnen, beim Packen eine Form von Minimalismus oder Nüchternheit an den Tag zu legen. Das kann dir dabei helfen, nur das wesentliche einzupacken.

Tipp: Um das Gewicht deines Wanderrucksacks zusätzlich reduzieren zu können kann sich die Anschaffung eines Outdoor-Wasserfilters lohnen. Mit ihm lässt sich natürlich vorkommendes Wasser in Trinkwasser verwandeln. Das erspart die das Schleppen von Wasserflaschen. Probier’s aus!

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GRAYL UltraPress 473ml (16 oz)
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8. Verwende Ausrüstung gemeinsam

Wenn Du zu zweit oder in einer Gruppe wandern gehst, könnt ihr euch vieles gemeinsam teilen

  • (Gebiets-)Karten
  •  Wanderführer
  • Kompass
  • GPS-Gerät
  • Fotoausrüstung
  • Smartphone + Aufladekabel
  • Taschenmesser
  • Kocher
  • Erste-Hilfe-Set
  • Zahnpasta
  • Outdoor-Seife
  • …usw.

Sprecht euch nur vorher ab, wer was einpacken soll. Je größer die Gruppe, umso effizienter kann gepackt werden.

Tipp: Dein Rucksack sollte im besten Fall 20-25% von deinem eigenen Körpergewicht wiegen!

Maßstab für Frauen:
Bei einer Person mit einem Körpergewicht von 60kg wäre ein Rucksack mit 12-15kg ideal. Wenn der Rucksack 20kg wiegen würde, wären dies schon 33% des eigenen Körpergewichts, was auf Dauer sehr schwer werden würde- Schließlich sollst du deine Reise auch genießen und nicht nur mit Schleppen verausgaben.

Maßstab für Männer:
Bei einer Person mit einem Körpergewicht von 80kg, wäre ein Rucksack mit 16-20kg ideal. Hier entsprechen 26kg schon 33% des eigenen Körpergewicht, die auf Dauer nicht nur sehr schwer für dich werden sondern dich auch bei längeren Strecken schneller auspowern lassen.

Fazit

Wenn du dich an die Tipps hält, bist du bestens auf eine Wanderung vorbereitet. Das wandern wird sich für dich viel angenehmer anfühlen, da dein Rucksack nicht falsch am Rücken drücken und schmerzen wird, sodass das Naturerlebnis mehr in Fokus stehen kann. Die Belastungsschmerzen in den Schultern, Rücken, Knien und an den Füßen verringern sich, wodurch du automatisch mehr Energie für deine Wanderung aufwenden kannst.

Und durch das übersichtliche Einpacken findest du deine Sachen viel schneller. Der Rucksack kann als Symbol für das Leben gesehen werden. Je weniger Ballast du beim Wandern und im Leben mitschleppst, desto mehr wirst du die Tour und dein Leben genießen können.

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