Wandern im Emsland: Wanderungen im Emsland

Weite Fluren erstrecken sich vor uns, ein schier endloses Feld aus kleinen Grashügeln. Und dort, wo die seltenen Bäume sich zu einem dichten Wäldchen zusammenziehen, funkeln dunkle Gewässer im Moor des Emslandes. Eine Herde Heidschnucken grast dicht am Waldrand und hinter ihnen glitzert das Wasser der Ems. Zeit für eine richtige Wanderung!

Deshalb sind Wanderungen im Emsland so schön

Heide, Flussauen und Moore

Die Ems entspringt in Westfalen und fließt über flaches Land bis in die Nordsee. Kaum Berge begrenzen ihren Lauf und so bildet die Ems zahlreiche Auen und mäandernde Ausläufer und Seitenarme.

So bildet sich eine feuchte Moorlandschaft im Westen, nordöstlich von der weitläufigen Heide umsäumt. Hier halten sich nur wenige Bäume zwischen den grasenden Heidschnucken.

Seltene Tier- und Pflanzenwelt

Heiden entstehen durch große grasende Tiere, wie Heidschnucken, Auerochsen und Koniks, die Baumsprösslinge abfressen und so eine Graslandschaft erzeugen. Tiere erzeugen hier ihren Lebensraum.

Umgekehrt entstehen Moore durch hochstehendes Grundwasser. Der Lebensraum lockt die Tiere an, wie Graue Kraniche, Biber und sogar Wölfe. Aber auch einzigartige Pflanzen gedeihen in diesen einzigartigen Bedingungen, wie der Sonnentau.

Wohl und Weh der Deutschen Geschichte

Menschen hinterließen im Emsland seit Jahrmillionen ihre Spuren. Bei Meppen wurde eine ganze archäologische Sammlung zusammengetragen, die von der Steinzeit bis ins Mittelalter reicht.

Die Hüvener Mühle und das Moormuseum in Geeste zeugen von der aufkommenden Moderne. Doch auch neun jüdische Friedhöfe sind stille Zeugen der jüdischen Gemeinden, die einst hier erblühten.

Schöne Orte für Wanderungen im Emsland

Lüneburger Heide

Wer kennt die wahre Schönheit der Lüneburger Heide? Im Geo-Unterricht lernten wir alles über Bodenzusammensetzung und Entstehung, aber nichts über Schönheit:

Endlose Wiesen, geschmückt mit bunten Blumen, stolzen Kräutern und dem gelegentlichen, alleinstehenden Baum. Hier lassen sich magische Orte wie der Totengrund, das Pietzmoor und das Büsenbachtal erkunden.

Naturpark Südheide

Nur ein kleiner Teil der norddeutschen Heide ist tatsächlich als Naturpark ausgewiesen, aber genug, um eine sichere Heimat für große Herden von Heidschnucken zu sein.

Einst lebten hier auch Graue Kraniche, waren jedoch bis 1980 beinahe ausgestorben. Dank des Naturparks Südheide und der Wiedervernässung der Moore erholt sich der Bestand an Grauen Kranichen nun wieder.

Dörenther Klippen

Am Teutoburger Wald liegen die Dörenther Klippen, eine vier Kilometer lange Sandsteinformation, nicht weit entfernt vom Canyon in der Teutoschleife.

Bekannt für Felsformationen, wie das hockende Weib, die der Legende nach eine Frau zeigen, die ihre Kinder vor einer Flut zu retten versuchte, erfreuen die Dörenther Klippen die Herzen von Klettersportlern.

Ems

Die Ems ist mit 371 Kilometern der zweitlängste in Deutschland entspringende Fluss, nur überboten von der Weser. Ihr Umland wird von prächtigen Auen geprägt und sie speist die Moore des Emslandes.

Einst grasten große Säugetiere, wie Auerochsen und Koniks, eine mitteleuropäische Ponyrasse, die dank der Renaturierung der Ems endlich wieder Lebensraum findet.

Wanderwege Emsland

Teutoschleife Canyon Blick

Etwa 11 Kilometer ist die Rundwanderung für den Canyon Blick an der Teutoschleife lang. Man beginnt im Tal bei Lengerich an der Friedhofskapelle und wendet sich direkt zum Aufstieg bis ins Dorf Leeden. Auf der Bergspitze hinter dem Dorf gibt es einen schönen Panoramablick über das Umland.

Auf dem Abstieg blitzt schon das türkisfarbene Wasser des Canyons. Zwar ist die Teutoschleife etwas Entfernt vom Emsland, aber der Ausflug lohnt sich für einen Anblick, den man in Deutschland nicht erwartet.

  • Teutoschleifen
  • Aussichtspunkt Wanderhütte „Max und Moritz“
  • Tecklenburger Funkturm
  • Hermannsbrücke
  • Leedener Mühlenbach und Berg
  • Leedener Stiftskirche mit Äbtissinnenhaus
  • Aussichtspunkt am ehemaligen Lusthäuschen
  • Canyon von Lengerich
  • Skulpturenpark am Canyon
  • Gut Stapenhorst

Kaiserweg

Fast 100 Kilometer lang führt der Kaiserweg von Bad Harzburg nach Kyffhäuser. Kaiser Heinrich IV hat diesen Weg auf seiner Flucht aus der Gefangenschaft damals in zwei Tagen geschafft, wir können uns zum Glück etwas mehr Zeit lassen.

Der Weg führt von Bad Harzburg aus quer durch den Harz nach Süden, bis über die Thüringer Grenze nach Bad Sachsa. Von dort biegt der Kaiserweg leicht östlich ab nach Nordhausen und weiter nach Kyffhäuser.

  • Harzburg mit Canossasäule
  • Säperstelle
  • Kloster Walkenried
  • Granitklippen „Hopfensäcke“
  • KZ-Gedenkstätte Mittelbau Dora
  • „Kapellenfleck“, Überreste einer Elendskapelle
  • Berg Abbenstein
  • Naturschutzgebiet Rothenburg
  • Quelle der Oder
  • Achtermannshöhe

Nordpfad Hinzel

Zwischen Elbe und Weser erstreckt sich ein Waldgebiet durch Nordrhein-Westfalen, der Wald Hinzel. Nördlich des Ortes Oerel an der K 116 beginnt und endet der Rundwanderweg durch den weitläufigen, ruhigen Wald. Wenn man still ist, lassen sich hier sehr gut Tiere und Vögel beobachten.

Außerdem fallen aufmerksamen Beobachtern am Wegesrand immer wieder kleine Hügel auf. Das sind die Reste der Bunkeranlagen eines Marinestützpunktes aus dem Zweiten Weltkrieg. Also Obacht, falls man Metall abseits der Wege findet.

  • Forstgebäude Hinzel
  • Landschaftsschutzgebiet Hinzel Wald
  • Das Trümmenmoor
  • Ruinen eines beräumten Marinewaffenarsenals
  • Hindenburg-Eiche

Harzer Baudensteig

Der Harzer Baudensteig ist gut 100 Kilometer lang und wird am besten in 6 Etappen genommen. Glücklicherweise gibt es für jede der 6 Etappen auch einen eigenen Rundwanderweg, sodass die Strecke nicht in einem einzigen Urlaub bewältigt werden muss.

Es geht von Bad Grund bis zum Kloster Walkenried quer durch den Westharz. Jede Etappe ist prall gefüllt mit Sehenswürdigkeiten, von Schlössern, Tropfsteinhöhlen, Museen und Märchenwäldern, Zuviel, um es hier im einzelnen aufzuzählen, aber einen kleinen Einblick können wir geben:

  • Steinkirche bei Scharzfeld
  • NatUrzeitmuseum
  • Einhornhöhle bei Herzberg
  • Iberger Tropfsteinhöhle
  • Naturerlebnispark Lerbach
  • Industriedenkmal Gießerei Königshütte
  • Glas- und Hüttenmuseum Wieda
  • Burgruine Scharzfels
  • Märchengrund Bad Sachsa
  • Märchental bei Bad Grund

Was gibt es beim Wandern im Emsland zu beachten?

Nachhaltigkeit in Heide, Moor und Emsland

Viele einmalige Tier- und Pflanzenarten sind durch die Kultivierung von Mooren und Heiden beinahe ausgelöscht worden. Erst langsam kehren sie dank umständlicher Renaturierungen zurück.

Doch der schwer erkämpfte Fortschritt kann nur erhalten werden, wenn Blumen und Kräuter stehen gelassen und Brutplätze gemieden werden, zu vergänglich sind solche Souvenirs und zu empfindlich das Ökosystem des Emslandes.

Richtig Vorbereitet mit wasserdichtem Schuhwerk

Moore und Heiden können tückische Wanderorte sein. Kleine Hügel, plötzliche Senken, stehendes Wasser und allerlei Stolperfallen finden sich dort. Natürlich sollte man sich an die Wege halten, dennoch sind hohe Schuhe, die die Knöchel stützen, wichtig.

Und eine frische Imprägnierung schadet nicht, falls man doch einmal unversehens bis zum Knie im Wasser steht.

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