Der Bayerische Wald ist ein hervorragendes Revier für alle, die gern zwischen Berg und Tal oder durch vielfältige Naturlandschaften wandern. In diesem gut 100 Kilometer langen Gebirge im Südosten Bayerns findest du entspannte, familientaugliche Wanderwege wie auch herausfordernde Touren für Gipfelstürmer. Touren mit Etappen über mehrere Tage stehen dir ebenfalls zur Verfügung. Pack also den Rucksack, schnür die festen Wanderschuhe und lass dich verzaubern von den vielfältigen Eindrücken dieser atemberaubenden Landschaft.
Deshalb sind Wanderungen im Bayerischen Wald so schön
Hundert hohe Gipfel
Der Bayerische Wald ist ein Mittelgebirge – allerdings eines mit 130 Gipfeln, die höher sind als 1.000 Meter. Da sind einige Herausforderungen für leidenschaftliche Gipfelstürmer dabei – vor allem bei einer Tour auf den Großen Arber mit seinen 1.456 Metern. Du brauchst zwar nicht Seil und Hacke, um dort hoch zu kommen, aber sehr gute Kondition und ordentliche Bergstiefel. Oder du steigst hinauf zum Blockmeer des Lusen. Dieser felsige Gipfel in 1.373 Meter Höhe vermittelt dir ein tiefes Gefühl der Entrücktheit von den Problemen des Alltags.
Rauschende Wasser und weite Wälder
Die Wanderer früherer Zeiten waren vor allem aus beruflichen Gründen unterwegs. Die sogenannten „Waidler“ zogen an Bächen und Flüssen entlang hinab ins Donautal, um in Passau, Straubing oder Regensburg als Handwerker zu arbeiten. Wenn du heute im Rahmen deiner Outdoor-Aktivitäten im Bayerischen Wald an den Ufern des Regen oder der Ilz unterwegs bist, bewegst du dich auf den Spuren dieser Bergbauern.
Camping
Die Wege in die Städte des Donautals konnten die Bergbauern aus dem Wald (daher Waidler) nicht an einem Tag zurücklegen. Unterwegs schlugen sie irgendwo am Ufer ihr karges Lager auf. Wenn du heute dort wandern willst, brauchst du auch ein Nachtquartier. Dafür bietet sich passend zum Outdoor-Feeling Camping im Bayerischen Wald an. Kein Vergleich jedoch mit dem kargen Leben der wandernden Waidler. Die familienfreundlichen Plätze bieten dir modernste Ausstattung mit oft rustikalem Ambiente.
Schöne Orte für Wanderungen im Bayerischen Wald
Großer Falkenstein
Bergeshöhen sind oft das Ziel von Wanderungen im Bayerischen Wald. Vielleicht steht der 1,315 Meter Große Falkenstein auf deinem Programm. Es gibt verschiedene Aufstiege. Besonders eindrucksvoll ist der Weg durch das Höllbachspreng. Hier entspringt eine Qualle tief in einer Schlucht. Anschließend bildet der Bach mehrere Wasserfälle. Ein atemberaubendes Erlebnis, für das du allerdings eine gewisse Kondition mitbringen musst.
Felswandergebiet
Das Felswandergebiet im Nationalpark ist ein ganz besonderer Leckerbissen. In dieser geradezu mystischen Umgebung findest du von Moos bewachsene, bizarre Felsblöcke und Steintürme, wobei die Kleine und die Große Kanzel die prägnantesten sind. Im gesamten Gebiet, das erst vor fünfzig Jahren erschlossen wurde, führen Steintreppen hinauf zu Plattformen und Aussichtspunkten, die dir einen umwerfenden Blick über diese urtümliche Landschaft ermöglichen.
Osserwiese
Die Osserwiese unterhalb des Ossergipfels ist eine ehemalige Waldweide. Im Sommer wachsen hier Heidelbeeren und Himbeeren und im Herbst kannst du hier beim Sonnenuntergang ein atemberaubendes Farbenspiel erleben. Außerdem kannst du von der Osserwiese aus den Blick weit hinein in den Lamer Winkel schweifen lassen.
Waldspielgelände Spiegelau
Das Waldspielgelände bei Spiegelau ist ein spannender und erlebnisreicher Ort für die ganze Familie. Durch das Gelände führt der barrierefreie Rundwanderweg Tagpfauenauge, der auch mit dem Kinderwagen oder dem Rollstuhl befahren werden kann. Die große Waldwiese ist zum Spielen, Toben und Beobachten geeignet. Der zwei Kilometer lange Naturlehrpfad regt dazu an, mit allen Sinnen die Natur spielerisch zu erkunden.
Wanderwege im Bayerischen Wald und Umgebung
Baumwipfelpfad im Bayerischen Wald
Der Baumwipfelpfad im Bayerischen Wald bietet dir die große Chance, die gebirgstypischen Mischwälder des Nationalparks aus einer durchaus ungewohnten Perspektive zu betrachten. Schließlich verläuft der Pfad hoch oben in den Bäumen zwischen acht und 25 Metern. Anstrengend ist der Weg kaum und wenn du kleine Kinder dabei hast, kannst du den entsprechenden Wagen getrost mitnehmen. Falls du im Rollstuhl unterwegs bist, sind weder der Baumwipfelpfad noch dessen Einstieg für dich eine Hürde.
WaldWipfelWeg Bayerischer Wald
Hier geht es nicht nur hoch hinaus in die Wipfelregionen der Bäume, sondern noch ein Stückchen darüber hinaus. Bis auf eine Höhe von stolzen 52 Meter befördert dich der Weg mit seinen Serpentinen. Dort oben hast du zwar keinen festen Boden unter den Füßen, dafür aber einen umwerfenden, weit schweifenden Blick über eine zauberhafte Welt voller Wunder, wie nur der Wald sie bieten kann. Den barrierefreien WaldWipfelWeg findest du in Maibrunn bei Sankt Englmar.
Rundweg Luchs
Auf dem Rundweg Luchs kannst du zunächst die markanten Blockstein Gipfel des Lusen erreichen. Unterwegs kommst du an der Glasarche vorbei, einem der typischen Glaskunstwerke des Bayerischen Waldes mit seiner Glasbläser Tradition. Anschließend geht es über die Himmelsleiter hoch hinaus auf den Gipfel mit der imposanten Sicht in alle Richtungen. Für den Abstieg empfiehlt sich der Winterweg, der am Lusen-Schutzhaus vorbei führt.
Goldsteig im Bayerischen Wald
Der Goldsteig ist das besondere Highlight für Wanderer, die den Bayerischen Wald mit seinen geschichtsträchtigen Aspekten erleben wollen. Er ist mit 680 Kilometer der längste deutsche Premium-Weg und eng mit der Geschichte des Waldgebirges verbunden. Im Mittelalter waren auf dem Goldenen Steig während des Winters die Salzsäumer mit ihren Packpferden unterwegs, um Salz, das weiße Gold, von Donautal nach Böhmen zu bringen.
Außerdem wurde im Einzugsgebiet des Goldenen Steigs Gold geschürft. So hat der Name des Weges, der auf tschechischer Seite seine 280 Kilometer lange Fortsetzung findet, zwei Erklärungen. Alljährlich werden auf dem Goldsteig Säumerzüge mit Haflinger Pferden veranstaltet.
Was gibt es beim Wandern im Bayerischen Wald zu beachten?
Nachhaltiger Umgang mit Flora und Fauna
Der Bayerische Wald beeindruckt Wanderer immer wieder mit seiner vielfältigen und weitgehend intakten Natur. Vor allem im Nationalpark und den Mooren findest du noch echte urtümliche Landschaften mit seltenen Pflanzen und Tieren. Als Wanderer liegt dir mit Sicherheit der Erhalt dieses einmaligen Schatzes der Natur am Herzen. Störe daher nicht das biologische Gleichgewicht in dieser wunderschönen Landschaft. Zünde kein Feuer an – das ist in Bayerns Wäldern ohnehin streng verboten. Auch dein Müll gehört nicht in den Wald, sondern in die dafür vorgesehenen Behälter.
Richtig vorbereiten
Wer auf Wanderschaft geht, muss sich immer umfassend vorbereiten – beispielsweise in Bezug auf Kleidung und Schuhwerk. So darfst du beim Wandern im Bayerischen Wald keineswegs mit Sonntags- oder Stöckelschuhen unterwegs sein – schließlich befindest du dich in einem Gebirge. Da sind feste Bergstiefel mit griffiger Sohle erforderlich. Deine Kleidung sollte nach dem Zwiebelsystem aus mehreren Schichten bestehen, sodass du dich unterwegs an die jeweilige Wetterlage anpassen kannst.