Welcher Stoff ist bei der Bekleidung beim Wandern am besten geeignet?

Mehr als zwei Drittel der deutschen Bevölkerung geben an, gerne zu wandern. Bundesweit agierende Wandervereine, der Deutsche Alpenverein und privat Wandergruppen verzeichnen einen regen Zulauf. Wer draußen unterwegs ist, lässt sich sein Hobby etwas kosten. Zwar ist der Etat für Wanderbekleidung gemessen an den Gesamtausgaben eher klein. Aber immerhin geht allein für Wanderjacken knapp eine Milliarde Euro jährlich über den Ladentisch.

Das Zwiebelprinzip: Wanderkleidung richtig tragen

Wer regelmäßig unterwegs ist, hat die Tücken der Witterung längst erkannt. Selbst im Sommer kann es morgens beim Start empfindlich kühl sein. Im Tagesverlauf gerät so mancher Wanderer, und das nicht nur beim Aufstieg in steile Höhen, leicht einmal ins Schwitzen. Deshalb besteht die ideale Wanderkleidung aus mehreren, eher dünnen Schichten.

Was in der Morgenfrische wärmend war, kommt später am Tag in den Rucksack. Der wärmende Windbreaker und die schützende Mütze, die Regenjacke mit einer hohen Wassersäule, sind an den meisten Tagen ebenfalls nicht dauernd im Einsatz. Klein zusammengefaltet oder um die Hüfte getragen, warten sie auf ihren nächsten Auftritt.

Perfekt zum Wandern: Das ideale Material

Die Materialeigenschaft bestimmt, für welchen Einsatzzweck sie am besten geeignet sind. Je nach Funktion bringen Textilien für Outdoorkleidung folgende Vorzüge mit:

  • Sie sind windabweisend und doch luftdurchlässig
  • Sie verfügen über eine Saugfähigkeit
  • Sie gleichen die eigene Körperwärme optimal aus
  • Sie bieten einen soliden Kälteschutz
Für die Bekleidung aus Merinowolle treffen alle Punkte zu

Kunstfasern für Outdoorkleidung

All die bekannten Textilien wie Sympathex, Goretex, Coolmax oder Pertex sind reine Kunstfasern. Je nach Kunststoff und Verarbeitung sorgen sie dafür, dass Wanderer selbst bei Regengüssen weitgehend trocken bleiben. Hierfür stehen Sympathex und Goretex. Gleichzeitig halten diese Stoffe den Wind ab, dennoch lassen sie zu, dass körpereigene Feuchtigkeit durch die Poren des Stoffes entweichen kann. Coolmax und Pertex sind dafür bekannt, dass sie rasch Feuchtigkeit vom Körper weg transportieren.

Wer leicht schwitzt und überwiegend an warmen Tagen unterwegs ist, ist mit Wanderkleidung aus feuchtigkeitstransportierendem Material gut beraten. Ihr Minuspunkt ist jedoch, dass diese Kleidung durch Schwitzen schnell zu müffeln anfängt. Dieser Nachteil täuscht nicht immer darüber weg, dass Kunstfaser einfach zu waschen und schnell trocken ist.

Naturfaser Nummer 1

Sicher, echte Naturfaserfreaks tragen auch Baumwolle und Baumwollgemisch beim Wandern. Beide Fasern nehmen Feuchtigkeit auf. Shirts und Hosen aus Baumwolle trocknen jedoch langsam ab. Das kann zu einem Kältegefühl führen, sogar an heißen Tagen. Im Outdoorbereich hat sich dagegen eine weitere natürliche Faser bewährt, nämlich Wolle. Vor allem Merinowolle ist bestens für Ober- und Unterbekleidung zum Wandern geeignet. Dazu ist echte Merinowolle beim Wandern deshalb so angenehm, weil sie viel Feuchtigkeit aufsaugt.

Kalt fühlen sich Kleidungsstücke aus Merino dennoch nie an, im Gegenteil, sie wirken immer temperaturausgleichend und zudem geruchshemmend. Sich für eine solide Qualität zu entscheiden, zahlt sich bei Wanderkleidung aus Merino stets aus. Hochwertig und fein versponnen trägt sich diese Wolle sogar als Unterwäsche angenehm.

Merino-Shirts für den Outdoorbereich sind zudem dünn und deshalb ideal für den Zwiebellook. Selbst am Abend auf der Hütte oder im Chalet machen diese Kleidungsstücke viel her. Wer leicht fröstelt, kann sich bei dieser Gelegenheit gerne zusätzlich mit einer Merinodecke wärmen.

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