Zelten im Winter: 11 wärmende Tipps gegen Kälte beim Campen

Es gibt nichts Schöneres, als vor schneebedeckten Bergen unter einem klaren Sternenhimmel zu stehen, oder den Duft der Kiefern inmitten einer verschneiten Waldlandschaft einzuatmen.
Jedoch macht selbst die spektakulärste Umgebung ein miserables Zelten bei Minusgraden nicht wett. Denn alles, was du beim Anblick einer solch schönen Szenerie denken wirst, ist:
Wie überstehe ich bloß diese klirrende Kälte? Und wie rette ich meine Hände vor dem Abfrieren?

Sei jedoch unbesorgt: Dir und deinen Händen wird es gut gehen, wenn du dir unsere 11 Tipps zu Herzen nimmst. Dies sind wahrliche Life Hacks! Wir zeigen, wie du das frostige Wetter gut gewärmt und gut vorbereitet überstehen kannst – und dazu noch einen wunderbaren Camping Ausflug genießen kannst. So schön, wie du es dir gedanklich ausgemalt hast.

1 Ausreichend Isolierung am Zelt

Während ein größeres Zelt im Sommer durchaus angenehmer sein kann, ist im Winter hingegen das kleinstmöglichste Zelt die bessere Wahl. Der Grund besteht darin, dass ein größeres Zelt viel länger braucht, bis es sich mit deiner Körperwärme aufheizt, da sich viel mehr kalte Luft im Raum befindet. Ein kleineres Zelt bietet dementsprechend eine kleinere Fläche, die sich schneller erwärmen kann. Mache dich also auf eine kuschelige, gemeinsame Zeit mit deinen Kameraden im Zelt bereit!

Außerdem ist es wichtig, sicherzustellen, dass dein Zelt wasserdicht ist. Regen oder Schnee kann im Winter ganz leicht in das Zelt eindringen und das Kältegefühl verstärken, wenn dein Zelt nicht dicht ist. Es sollte außerdem robust genug sein, um Wind standzuhalten. Wenn du dir über die richtige Auswahl des Zeltes noch unsicher bist, kannst du dir unseren Artikel zu Rate ziehen, bei dem wir verschiedene Zelte miteinander verglichen haben, um die besten unter den besten für dich ausfindig zu machen.

2 Passende isolierende Kleidung

Auch bei der Wahl der Kleidung gilt: Am besten wasserdichte und isolierende Klamotten mitnehmen! Besonders deine Jacke und deine Schuhe sollten wasserdicht sein, denn sobald Feuchtigkeit hineingelangt, wirst du dich nicht nur kalt und elend fühlen – es dauert auch länger, bis sie an der kalten Luft trocknen. Vergewissere dich, dass deine Schuhe frisch imprägniert und dicht sind, um solche Ereignisse vorzubeugen.

Besonders die Finger und Füße werden schneller im Winter kalt und lassen dich schneller zittern. Nimm also immer eine Mütze und Handschuhe. (Wenn man selbst beim Golfen im Winter Handschuhe tragen sollte, ist das beim Campen Pflicht.)

Es empfiehlt sich außerdem, mindestens ein extra Paar Handschuhe und ein zusätzliches Paar Socken einzustecken, falls deine anderen Sachen nass werden.

Es kann auch mal passieren, dass man mal den ein oder anderen Handschuh unterwegs verliert. Wenn du merkst, dass ein paar Socken nicht ausreichen, kannst du auch deine Ersatzsocken nehmen und zwei Socken übereinander anziehen.

Aus persönlicher Erfahrung sprechen wir uns im Winter vor allem für Skiunterwäsche aus, da sie durch ihr synthetisches Material unglaublich warm halten.

Tipp: Wenn du dich in mehreren Schichten anziehst, kannst du immer ein Kleidungsstück aus- oder anziehen, je nachdem wie kalt oder warm es ist. So vermeidest du, dass du schwitzt, und deine Kleidung wird nicht von innen nass, was schnell zu einem Kältegefühl führt.

Am besten trägst du eine Basisschicht aus Merinowolle, gefolgt von einer isolierenden Mittelschicht wie einem Pullover oder einer Fleecejacke. Die oberste Schicht sollte winddicht sein.

3 Tschüss, Luftmatraze!

Camping beansprucht den Körper sehr, deswegen ist es gerade wichtig, nachts eine gute Mütze Schlaf zu bekommen, um den Körper in der Zeit erholen zu lassen. Das ist allerdings bei gegebener Kälte nicht so einfach. Beim Schlafen verlierst du mehr Wärme als durch jegliche andere Aktivitäten, da der Körper herunterfährt.
Damit du vermeidest, beim Einschlafen zu Frieren, empfehlen wir, dir einen 4 Jahreszeiten Schlafsack zuzulegen. Solche sind, wie der Name schon sagt, ganze Jahr über gut fürs Outdoor-Campen geeignet. Bei warmem Wetter lüften sie hervorragend, und im Winter halten sie eisige Temperaturen gut stand. Zusätzlich kannst du dir auch eine Decke und eine Schlafunterlage aus Schaum holen, um die Kälte noch mehr von dir fernzuhalten.

Wenn du das Gefühl hast, dass die Kälte noch durchkommt, dann lege lieber noch zusätzliche Kleidung unter dich und eine Daunenjacke als zusätzliche Decke oben drauf.
Entscheide dich außerdem lieber für einen Mumienschlafsack als für eine Luftmatratze. So gerne wir auch auf einer Luftmatraze schlafen – im Winter bieten sie nicht genug Isolierung, die du gerade bei kälteren Temperaturen dringend brauchst.

4 Wärmekissen und Wärmepads

Unsere moderne Technik macht es möglich, ein Stück Wärme in praktischen Formaten mitzunehmen, falls die eigene Körperwärme nicht ausreichen sollte. Solche Wärmekissen sind generell praktisch, um frierende Gliedmaßen wieder ‘aufzutauen’, wie deine Hände oder deine Füße. Mittlerweile gibt es auch Wärmekissen mit Klebeschicht, die dadurch an deinen Klamotten haften bleiben, um kalte Körperstellen warm zu halten.

Zum Beispiel am Rücken deiner Jackeninnenseite. Oder unser Tipp: Deine Schuhe mit solchen Handwärmern vorwärmen – ein wahrlich herrliches Gefühl, nach dem Aufstehen mal nicht in seine eiskalten Schuhe reinzurutschen!
Tipp: Du kannst auch einen Behälter aus Edelstahl als Wärmequelle nutzen! Bevor du dein Lagerfeuer löschst, fülle deine Wasserflasche aus Edelstahl mit heißem Wasser und verstaue sie am Ende deines Schlafsacks, damit deine Füße die ganze Nacht über schön warm bleiben.

5 Was soll ich essen?

Vielleicht wirst du dich kurz über deine Essenswahl aufregen, wenn du deine mitgebrachten Eier und Bagels auspackst und sie in einem gefrorenem Zustand wiederfindest. In der Regel gefriert bei Minusgraden bereits alles, was nur eine kleine Menge Flüssigkeit enthält. Außerdem musst du bei kaltem Wetter noch darauf achten, Nahrhaftes zu dir zu nehmen und auf ausreichend Kalorienzufuhr zu achten, denn den ganzen Tag durch den tiefen Schnee zu stapfen, kann müde und anstrengend werden. Selbst das Frieren verbrennt viele zusätzliche Kalorien, die durch Nahrung wieder gedeckt werden muss.

Was sollte man dann am besten mitnehmen? Unser Tipp ist es, Speck, Eintöpfe oder Chili für das Winter Camping mitzunehmen. Auch Sandwiches sind eine gute Option, wenn sie am Morgen zubereitet werden und in eine Isoliertasche neben einer Thermoskanne mit heißem Wasser für Tee, Suppe oder heiße Schokolade platziert werden. Hierbei ist zu bedenken, dass Cracker weitaus besser als geschnittenes Brot mitzunehmen ist, da Letzteres leichter aufgrund des Wassergehalts einfriert. Denke außerdem daran, etwas Butter zu dir zu nehmen. Das hilft, gesunde Fette in deinem Körper zu speichern, die anschließend zu Zucker konvertiert werden, um das Energielevel deines Körpers aufrecht zu erhalten.

Interessantes: Wie die Temperatur den Geschmack beeinflusst.

6 Kochen in der Kälte

Wenn du im Winter ein Lagerfeuer machen möchtest, suche dir am besten ein Örtchen, dass so trocken (wie möglich) ist. Sollte der ganze Platz verschneit sein, grabe zunächst eine Vertiefung im Schnee und lege dann eine Schicht mit – so gut wie möglich – trockenen Stöcken darauf, vorzugsweise sollten diese grün sein.

Diese Schicht garantiert dir, dass das Feuer nicht sofort kleiner wird, sobald dieser mit dem Schnee in Kontakt kommt und dadurch gelöscht wird. Wenn du dir unsicher bist, wie du ein gutes Feuer hinbekommst, schaue dir am besten unseren Artikel an, der dich darüber informiert.
Solltest du auf einem Campingkocher kochen, kannst du ein isoliertes Pad unter dem Herd verwenden, um zu verhindern, dass der Schnee darunter wegschmilzt.

Ein isolierendes Pad kann zum Beispiel ein altes Computer-Mauspad sein, so etwas eignet sich hervorragend dafür!
Aber Vorsicht: Druckgase wie Butan oder Propan funktionieren bei kalten Temperaturen nicht gut, auch Flüssiggase nehmen schnell die gleiche Temperatur wie Luft an, achte also darauf, dich nicht zu verletzen, wenn du bei Minusgraden damit hantierst.

7 Denk an deine Wasserzufuhr

In der absoluten Kälte, oder wenn man Regen und Schnee ausgesetzt ist, denkt man oft nicht daran, auch sich selbst zu hydrieren. Genügend Wasserzufuhr ist sehr wichtig, vor allem im Winter, da kalte Luft meist weniger Feuchtigkeit besitzt als warme Luft.

Dehydration kann zu Müdigkeit führen und dazu beitragen, dass dir schneller kalt wird und du dich im schlimmsten Fall unterkühlst.

Verwende einen isolierten Behälter, wie z.B. eine Thermoskanne, die du mit Wasser füllst, um dich während deiner Wanderung mit genug Flüssigkeit zu versorgen. Um zu verhindern, dass dein Wasser über Nacht gefriert, bewahre deine Thermoskanne in deinem Schlafsack auf, in dem du schläfst. Oder stelle es kopfüber auf eine Schneebank und vergrabe sie, damit sich das Eis am Boden des Behälters befindet, wenn es zu gefrieren beginnt. Der Schnee sollte deine Thermoskanne allerdings so gut isolieren können, dass es eben nicht gefriert.

8 In Bewegung bleiben

Die einfachste Methode, an einem kühlen Tag warm zu bleiben, ist in Bewegung zu bleiben. Plane genug Aktivitäten in deinem Camping-Ausflug ein, wie z.B. Wandern, Brennholz sammeln oder weitere Projekte, die dich körperlich auf Trab halten. Du kannst auch aktive Spiele veranstalten, wie eine Schnitzeljagd, bei der du dich viel bewegen musst.

Interessantes: So gesund ist Wandern

9 Pflegende Creme mitnehmen

Aufgerissene Haut durch die Kälte kann unangenehm sein – stelle daher sicher, dass du auch eine Handcreme dabei hast, um die trockene Stelle einzucremen und vor der Kälte zu schützen. Auch nicht trockene Stellen, die allerdings der Kälte stärker ausgesetzt sind, solltest du nicht unbeachtet lassen – creme daher Gesicht, Ohren, Hals, Handgelenken oder Hände ein, damit du nicht anfällig für Erfrierungen wirst. Vaseline oder tierische Fette sind besonders zu empfehlen.

10 Die Temperatur ist wichtig (besonders nachts!)

Es gibt nichts Schöneres, als die Wärme und das Glühen eines Lagerfeuers auf dem kalten Gesicht zu spüren und zu merken, wie deine Wangen und Hände allmählich auftauen. Nicht nur bleibst du schön warm, auch hebt das die Stimmung der Gruppe enorm und man fühlt sich schon viel heimischer.

Sollte ein Lagerfeuer gerade nicht möglich sein, kannst du auch eine Kerzenlaterne im Zelt anzünden, um dich und deine Kameraden zu erwärmen. Allerdings solltest du dir unbedingt den Brandschutzgefahren bewusst sein und die Laterne nicht alleine und unbeobachtet lassen.

Wenn du sie eine halbe Stunde vor dem Schlafen gehen anzündest, sollte das genug wärmen, bevor du dich schlafen legst und sie wieder ausmachst. Vielleicht ist es auch zu früh zum Schlafen? Das gemütliche Leuchten einer Kerzenlaterne lädt sehr zu einer Runde Gesellschaftsspiele ein, und einer weiteren Runde, und noch einer…

11 Auf Nummer sicher gehen

Bevor du in dein Wanderabenteuer aufbrichst, solltest du dich immer über die Wetterlage informieren, um sicherzustellen, dass du alles dabei hast, was du unter den Wetterbedingungen brauchst. Außerdem ist es auch wichtig, dass du jederzeit weißt, wo du dich gerade befindest, denn schnell kann es gefährlich werden,wenn du dich verirrst und es obendrein noch kalt, nass und dunkel ist.

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