Zeltstoffe – Was muss ich über Stoffe für Zelte wissen?

Zelten ist definitiv eine der beliebtesten Outdoor-Aktivitäten. Es ist für Menschen jeden Alters geeignet und bietet eine großartige Gelegenheit, dem hektischen Stadtleben zu entfliehen und die Ruhe und Stille der Natur zu genießen. Dabei braucht man nicht einmal viel Ausrüstung. Wichtig ist aber ein geeignetes Zelt, welches dir Schutz und Komfort bieten soll.

Damit ein Zelt diese Bedürfnisse erfüllen kann, muss es entsprechende Qualitäten vorweisen. Qualitäten, die das Zelt insbesondere durch den Einsatz geeigneter Zeltstoffe erhält. Auf Grund der Relevanz der Zeltstoffe werden wir in diesem Beitrag einen Fokus auf diese legen und das wesentliche über Zeltstoffe thematisieren.

Eine Frage, die in diesem Zusammenhang schnell mal aufkommt, ist – welcher Stoff ist für Zelte am besten?

Welcher Stoff ist für Zelte am besten?

Bei dieser Frage kann man dir leider keine eindeutige Antwort liefern. Denn welcher Stoff für dein Zelt am besten geeignet ist, hängt maßgeblich von deinen Bedürfnissen und den von dir geplanten Verwendungszweck deines Zeltes. Wichtig ist, welche Anforderungen du an dein Zelt stellst und unter welchen Bedingungen dein Zelt verwendet wird. 

Daraus ergeben sich nämlich erforderte Eigenschaften der Zeltstoffe, um in diesen Situationen den notwendigen Schutz und Komfort zu bieten. Aspekte, die relevant für die Frage sind, sind insbesondere technische Eigenschaften, der Preis und das Gewicht.

Welchen Stoff hat ein Zelt?

Damit du dir überlegen kannst, welcher Zeltstoff für dich wohl am besten ist, solltest du erstmal die Alternativen kennen. Dabei sind die verwendeten Stoffe für Zelte recht überschaubar, denn ein paar typische Materialien haben sich so weit durchgesetzt und werden bei den verschiedensten Zelten verwendet.

Im Groben kann man die verwendeten Zeltstoffe in Naturfasern und Kunstfasern unterscheiden. Nachfolgend werden wir die üblichen Vertreter dieser Fasern, die bei Zelten eingesetzt werden, betrachten.

Zeltstoff Baumwolle

Wenn bei der Herstellung eines Zeltes eine Naturfaser als Stoff fürs Zelt verwendet wird, dann handelt es sich dabei in der Regel um Baumwolle. Gewonnen wird diese Naturfaser aus der Baumwollpflanze. Ein wesentlicher Vorteil von Baumwolle ist die Atmungsaktivität. Dadurch kann ein gutes Zeltklima gewährleistet werden.

Baumwolle hat aber auch einen Nachteil. Zeltstoff Baumwolle bringt nämlich relativ viel Gewicht mit sich. Für einen Wanderer oder Camper, der ultraleicht unterwegs sein möchte, der sollte wohl von dem Zeltstoff Baumwolle absehen. Außerdem musst du beachten, dass Zeltstoff Baumwolle gut gepflegt werden muss.

Sollte dieses nass sein, muss man dieses erstmal trocknen lassen, bevor man dieses verstaut. Denn ansonsten könnte das Zelt aus Baumwolle schimmeln. Außerdem ist das regelmäßige Pflegen und Reinigen des Zeltstoffes Baumwolle empfohlen. Du musst hier also mit etwas mehr Aufwand rechnen.

Zeltstoff Polyester

Als Nächstes bretrachen wir den Zeltstoff Polyester. Dieser Zeltstoff wird oftmals mit PES abgekürzt. Dabei handelt es sich um eine Kunststofffaser. Gewonnen wird diese aus Kunststoff-Granulat. Anders als Baumwolle, quillt der Zeltstoff Polyester bei Kontakt mit Wasser nicht so auf. Im Vergleich zur Baumwolle ist Polyester reißfester, pflegeleichter und trocknet entsprechend schneller.

Der Großteil der Zelte setzt den Zeltstoff Polyester ein, einfach weil dieser so funktional und leicht ist. Die Eigenschaften geringes Gewicht, Robustheit und einfache Pflege sind alles Eigenschaften, die einem Zelt zugutekommen. Die Isolation durch diesen Zeltstoff fällt jedoch recht gering aus. Da ist der Zeltstoff Baumwolle zu bevorzugen.

Zeltstoff Poly-Baumwolle

Hin und wieder wirst du auch auf ein Zelt stoßen, welcher Poly-Baumwolle als Zeltstoff verwendet. Dabei handelt es sich um eine Mischung aus Polyester und Baumwolle. Dadurch möchte man die Vorteile beider Zeltstoffe nutzen und die Nachteile etwas ausgleichen. Damit liegt Poly-Baumwolle mit ihren Eigenschaftsausprägungen zwischen denen der reinen Baumwolle und des Polyesters.

Poly-Baumwolle ist beispielsweise leichter als Baumwolle, aber schwerer als Polyester. Es ist reißfester als Baumwolle, aber weniger reißfest als Polyester. Außerdem ist Zeltstoff Poly-Baumwolle atmungsaktiver als reines Polyester, aber weniger atmungsaktiv als Baumwolle. 

Einfluss auf die genaue Ausprägung dieser Eigenschaften hat das Mischverhältnis. Typisch ist die Kombination aus 30 % Polyester und 70 % Baumwolle.

Zeltstoff Nylon

Bei Zeltstoffen aus Kunststofffasern handelt es sich meistens um Polyester. Doch es gibt einen weiteren Kunststff, welcher oftmals als Zeltstoff herangezogen wird – das Nylon. Bei Nylon handelt es sich um ein Polyamid (PA). Wie wir zuvor erwähnt haben, ist Polyester deutlich leichter als Baumwolle. 

Möchtest du aber noch leichter unterwegs sein, dann kann ein Zelt mit dem Zeltstoff Nylon gut geeignet sein. Denn Nylon ist sehr leicht. Und das ist auch so ziemlich der größte Vorteil, den Nylon mit sich bringt. Wie auch Polyester nimmt dieses kaum Feuchtigkeit auf und trocknet sehr schnell. 

Wodurch ein Zelt nach einem Regenschauer nicht lange trocknen muss. Aber du musst bedenken, dass sich der  Zeltstoff Nylon bei Feuchtigkeit leicht dehnt, was ein Nachspannen des Zeltes notwendig machen kann. Trocknet der Zeltstoff Nylon wieder, dann zieht es sich natürlich wieder zusammen.

Zeltstoff Nylon ist außerdem auch recht reißfest und stark. Dabei ist Nylon sogar elastischer und stabiler als beispielsweise PU-beschichtetes Polyester. Elastizität kann durchaus auch für einen Zeltstoff praktisch sein. Bei starken Winden beispielsweise kann Zeltstoff Nylon besser reagieren, als beispielsweise Polyester.

Ein besonderer Fall ist noch der Ripstop Nylon. Dabei wird in den Zeltstoff eine Art Gitter eingewebt. Dieses besteht aus starken Fäden und gibt dem Zeltstoff mehr Struktur. Auf diese Weise wird der Zeltstoff sehr Reißfest und außerdem dehnt sich der Ripstop Nylon bei Feuchtigkeit weniger, als das übliche Nylon.

Zeltstoff Beschichtung

Wenn man sich mit dem Thema Stoffe für Zelte beschäftigt, ist es wichtig, auch die Beschichtungen zu erwähnen. Denn in der Regel werden Zeltstoffe beschichtet, um gewisse Eigenschaften zu schaffen. Dabei kommen verschiedene Beschichtungen zum Einsatz, die jeweils ihre Vorteile haben. Meistens richtet sich die Beschichtung nach dem zugrunde liegendem Zeltstoff.

Zeltstoff Polyester und Polyurethan-Beschichtung

Bei Polyester beispielsweise handelt es sich in der Regel um eine PU-Beschichtung. PU steht dabei für Polyurethan. Mit Hilfe dieser Beschichtung kann man die Isolationsfähigkeit des Polyesters steigern. Wie wir erwähnt haben, ist das ja ansonsten eine Schwäche von Polyester. Dadurch kann der Zeltstoff besser vor Kälte schützen.

Wichtig ist die PU-Beschichtung bei Polyester auch deshalb, weil dadurch dafür gesorgt wird, dass der Zeltstoff wasserdicht ist. Damit kann man die gewünschten Wassersäulen schaffen. Das Ganze kann aber auch einen Nachteil haben. Denn durch die höhere Isolation ist der PU-beschichtete Zeltstoff Polyester kaum atmungsaktiv.

Zeltstoff Nylon und Silikon-Beschichtung

Bei Nylon wird meistens kein PU für die Beschichtung verwendet. Stattdessen wird hier in der Regel eine Silikon-Beschichtung eingesetzt. Auch hier verhilft die Beschichtung zur Wasserdichtigkeit des Zeltstoffes Nylon. Außerdem schützt die Silikon-Beschichtung den Zeltstoff Nylon vor schädlicher UV-Strahlung. 

Aber im Vergleich zur PU-Beschichtung ist die Silikon-Beschichtung leider etwas kostenaufwändiger. Außerdem sorgt die Silikon-Beschichtung für eine sehr glatte Oberfläche. Dadurch haften so manche Nahtbänder oder selbstklebende Flicken kaum noch. Deshalb sind bei Silikonbasierten Beschichtung oftmals spezielle Nahtdichter notwendig.

Baumwolle in der Regel ohne Beschichtung

Beim Zeltstoff Baumwolle kommt kaum eine Beschichtung zum Einsatz. Baumwolle ist nämlich dann wasserdicht, wenn es die Feuchtigkeit aufnimmt und aufquillt. Jedoch besteht die Gefahr, dass der Zeltstofff Baumwolle schimmelt. Deshalb ist es nicht unüblich, den Zeltstoff Baumwolle zu imprägnieren.

Welche Zeltstoffe sind wasserdicht?

Zeltstoff Baumwolle ist wasserdicht. Aber erst, nachdem es etwas Feuchtigkeit aufgesaugt hat und aufquillt. Davor kann eine kleine Menge Feuchtigkeit in das Zeltinnere eindringen, das aber eher in Form leichten Dunstes. Bei Zeltstoff Nylon und Zeltstoff Polyester werden die entsprechenden Beschichtungen verwendet. 

Diese sorgen dafür, dass auch diese Zeltstoffe wasserdicht sind. Wenn du dir ein Zelt zulegst, achte neben den verwendeten Zeltstoffen und der Beschichtung auch auf Angaben zur Wassersäule. Diese gibt nämlich an, wie wasserdicht ein entsprechender Zeltstoff ist. Ab einem Wert von 1500 mm gilt dieser als wasserdicht. Höhere Werte können aber notwendig sein, wenn mit anhaltender und viel Nässe gerechnet wird.

Ein Zelt – Verschiedene Zeltstoffe

Interessant ist auch die Tatsache, dass bei Herstellung eines Zeltes auch mehrere Zeltstoffe zum Einsatz kommen können. Denn ein Zelt besteht in der Regel aus verschiedenen Bestandteilen, die verschiedene Eigenschaften vorweisen sollten. Zum Beispiel haben viele Zelte ein Außen- und ein Innenzelt.

Das Außenzelt schirmt dabei dein Zelt quasi nach Außen hin ab. Es soll Schutz vor den Elementen bieten und dir einen sicheren Unterschlupf bieten. Deshalb sind hier meist resistente Zeltstoffe mit gut isolierender Beschichtung üblich. Das Innenzelt dagegen dient dir als Schlafplatz. Hier ist Komfort und ein gutes Zeltklima wichtig. 

Deshalb sollte der Zeltstoff hier eher atmungsaktiv sein. Aus diesem Grund wirst du hier oftmals Zeltstoffe finden, die nicht zusätzlich beschichtet sind. Ansonsten kann auch das Bodenmaterial einen separaten Zeltstoff verwenden. Dieser reibt am Boden und da sich am Wasser besonders viel Wasser sammeln kann, sollte der Zeltstoff hier besonders resistent sein und eine gute Wassersäule vorweisen.

Zeltstoff reparieren

Wir möchten in diesem Beitrag zu Zeltstoffen auch das Reparieren der Zeltstoffe kurz erwähnen. Denn die Reparatur eines Zeltstoffes unterscheidet sich von Zeltstoff zu Zeltstoff. Auch die Beschichtung spielt dabei eine wichtige Rolle. 

Bei Silikon-Beschichtungen beispielsweise wirken Kleber und klebende Flicken kaum. Deshalb ist hier eher ein Nähen angebracht. Bei PU-Beschichtungen dagegen können selbstklebende Flicken oder Nahtdichter funktionieren. Bei Flicken solltest du stets darauf achten, dass dieser die gleiche Beschichtung hat, wie auch der Zeltstoff selber.

Außerdem kann dein Zeltstoff mit der Zeit wasserdurchlässig werden. In diesem Fall ist es nicht zwingend notwendig, ein neues Zelt zu erwerben. Oftmals reicht es aus, den Zeltstoff manuell zu imprägnieren. 

Dafür kannst du verschiedene Imprägniermittel verwenden, beispielsweise ein Imprägnierspray. Wichtig ist, dass das verwendete Imprägnierspray auch wirklich für den vorliegenden Zeltstoff geeignet ist.

Fazit

Wir haben in diesem Beitrag Stoffe für Zelte behandelt und hoffen, dass wir dir einen guten Überblick über diese Thematik geben konnten. Die technischen Eigenschaften der Zeltstoffe sind wichtig, um dem Zelt die notwendigen Eigenschaften wie Wasserdichte, Isolation, Reißfestigkeit oder auch Atmungsaktivität zu geben.

Zum Einsatz können natürliche oder synthetische Fasern kommen. Als natürlicher Zeltstoff ist in der Regel immer Baumwolle gemeint. Als Kunst-Zeltstoffe kommen meist Polyester oder Nylon Zeltstoff zum Einsatz. Und geeignete Beschichtungen sollen den Schutz noch weiter steigern. Wichtig ist auch, dass du bei Reparatur deines Zeltes den Zeltstoff bedenkst und geeignete Maßnahmen triffst.

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