Auch die besten Taschenmesser müssen nach einem Einsatz unbedingt von Schmutz und Dreck befreit werden, damit die korrosionsbeständige Außenhülle der verwendeten Metall-Legierung keinen Schaden nimmt. Denn: Auch als rostfrei beworbene Taschenmesser können durch Kontakt mit säurehaltigen Lebensmitteln Schaden nehmen. Genauso schädlich sind Sand oder feiner Dreck im Klapp- oder Feststellmechanismus.
Damit ein Taschenmesser lange so gut funktioniert wie am ersten Tag und auch nach vielen Jahren noch genauso gut in Schuss ist, solltest du es nach jeder Nutzung von Schmutz oder Dreck befreien und dein Schweizer Taschenmesser reinigen.
Grundsätzlich sollte dazu immer klares Wasser verwendet werden. So ist beispielsweise nichts dagegen einzuwenden, wenn du dein Taschenmesser unter dem Wasserhahn mit fließendem Wasser vom gröbsten Dreck und Schmutz befreist. Mithilfe von Wasser lässt sich dein Taschenmesser auch von Sand reinigen, der ansonsten Schäden in Scharnieren oder dem Feststellmechanismus verursachen könnte.
Einweichen in warmem Wasser löst hartnäckige Verschmutzungen
Besonders festsitzende Verkrustungen lösen sich übrigens ganz von alleine, wenn du die Messerklinge eine Weile im warmen Wasser einweichst. Dazu kannst du beispielsweise eine kleine Schüssel mit Leitungswasser füllen und die Klinge deines Taschenmessers darin einweichen. Anschließend lassen sich auch hartnäckige Verschmutzungen mit einem weichen Lappen oder Tuch abwischen.
Bei einem Taschenmesser mit Holzgriff solltest du allerdings darauf achten, nicht das ganze Messer, sondern lediglich die Klinge einzuweichen. Wenngleich Griffschalen aus Holz gegen Feuchtigkeitsschäden behandelt werden, sollten Vollholzgriffe dennoch nicht über einen längeren Zeitraum direkt im Wasser liegen.
Sofern die Klingen oder Werkzeuge mit fetthaltigem Dreck verschmutzt sind, kann auch ein wenig Spülmittel im Wasser helfen, die Verschmutzungen zu lösen und dein Schweizer Taschenmesser zu reinigen. Alternativ kann auch Glasreiniger verwendet werden, um ein Taschenmesser von Sand zu reinigen und Öle und fetthaltigen Schmutz zu entfernen.
Auf die Nutzung von einem Scheuerschwamm sollte allerdings immer verzichtet werden, da dieser die Oberfläche von Klingen und Werkzeugen dauerhaft beschädigen und zerkratzen kann.
Zahnbürste und Zahnstocher: Praktische Helfer bei der Messereinigung
Besonders praktisch sind bei der Reinigung von einem hochwertigen Taschenmesser übrigens alte Zahnbürsten. Damit kommst du auch in die kleinsten Ecken und schaffst es viel leichter, auch an unzugänglichen Stellen Dreck oder Sand zu entfernen.
Sollten kleine Rillen gesäubert werden müssen, bietet sich auch die Nutzung von einem Zahnstocher aus Holz an, um ein Taschenmesser von Sand zu reinigen. Damit kann an unzugänglichen Stellen mehr Druck ausgeübt werden, als mit den weichen Borsten einer Zahnbürste.
Sollten sich zum Beispiel kleine Steine oder Sandkörner im Inneren deines Messers verkeilt haben, kannst du diese ganz einfach mit einem Zahnstocher entfernen. Bei Zahnstochern aus Holz brauchst du übrigens auch keine Sorge haben, deine Klinge oder andere polierte Oberflächen damit zu zerkratzen.
Taschenmesser mit einem Druckluftkompressor reinigen
Sollte man einen Kompressor daheim haben, kann auch Druckluft dazu verwendet werden, das eigene Taschenmesser von Sand zu reinigen. Diese Variante stellt übrigens eine der schonendsten Möglichkeiten dar, um Dreck, Sand oder gröberen Staub von unzugänglichen Stellen zu entfernen.
Wie gut das funktioniert wird übrigens deutlich, wenn vor der Reinigung ein sauberes Handtuch unter das zu reinigende Messer gelegt wird. Du wirst dich wundern, welch eine Menge an Schmutz und Dreck sich danach auf dem Handtuch befindet und aus dem Messer herausgeblasen wird. So macht es richtig Laune und geht sehr schnell, sein Taschenmesser von Sand zu reinigen.
Als besonders praktisch erweist sich die Reinigung mit Druckluft dann auch bei der Trocknung. Entweder ist dieser Schritt schlichtweg nicht nötig, da durch die Reinigung mit Luft auf eine Verwendung von Wasser verzichtet werden kann. Sollte hingegen Wasser zum Putzen genutzt werden, beispielsweise weil hartnäckige Verkrustungen gelöst werden müssten, kann das Messer danach mit Druckluft schnell und einfach abgetrocknet werden.
Die richtige Pflege nach der Reinigung
Nach dem Entfernen von Schmutz, Staub und andrem Dreck mit Wasser, kann ein Taschenmesser keinesfalls sofort zugeklappt und verstaut werden. Stattdessen muss unbedingt auf eine gründliche und intensive Trocknung geachtet werden, damit das restliche Wasser keine bleibenden Schäden hinterlässt.
Dazu solltest du zuerst grobe Tropfen mit einem weichen und saugstarken Tuch abwischen. Ein altes Handtuch oder ein ausgedientes Geschirrhandtuch sind dazu bestens geeignet. Ist die grobe Feuchtigkeit entfernt, solltest du dein Messer aufgeklappt auf einem weiteren, trockenen und saugstarken Tuch ablegen. Nach einigen Stunden ist die restliche Feuchtigkeit dann verdunstet, und du kannst dich dem nächsten Schritt der Messerpflege widmen.
Konservierung und Pflege mit Messerölen
Im Fachhandel finden sich eine Vielzahl verschiedener Messeröle, mit denen sich die Klingen und Griffschalen von einem Schweizer Taschenmesser reinigen und pflegen lassen. Andere Öle, wie beispielsweise Speiseöle, sollten hier keinesfalls zum Einsatz kommen, da sie schlichtweg nicht die erforderlichen Eigenschaften zum Schmieren von einem Taschenmesser mitbringen. So kann es auch passieren, dass diese Öle bei Wärme und viel Sonneneinstrahlung ranzig werden und beginnen zu stinken. Ein Alptraum für jeden echten Messerfreund.
Damit das nicht passiert, sollte auf ein hochwertiges Messeröl zurückgegriffen werden, das zur Reinigung und Pflege von Taschenmessern entwickelt wurde. Dabei sollte die Klinge mit einigen wenigen Tropfen benetzt werden, welche anschließend mit einem weichen Lappen einpoliert werden.
Auch die Scharniere und Werkzeuge sollten einen Tropen gutes Messeröl erhalten. Das sichert die Leichtgängigkeit der einzelnen Tools und erhöht so die Lebenszeit des gesamten Taschenmessers.
Für Taschenmesser mit edlen Holzgriffen finden sich ebenso spezielle Holz-Pflegeöle, mit denen sich die Griffschalen pflegen und gegen Feuchtigkeit schützen lassen. Hierbei sollten die Herstellerangaben allerdings zwingend beachtet werden, da manche Holzsorten sehr empfindlich auf den Kontakt mit falschen Pflegemitteln reagieren und sogar dadurch beschädigt werden können.
So bleiben Klingen dauerhaft scharf
Damit auch die Klinge deines Taschenmessers dauerhaft so scharf und schnittig bleibt, wie am ersten Tag, muss es in regelmäßigen Abständen nachgeschliffen werden. Auch dieser Prozess ist Teil einer ganzheitlichen Messerpflege und mit einem Schleifstein oder einem speziellen Messerschleifer gar nicht so schwer.
Am einfachsten lassen sich übrigens Klingen mit einem geraden Schliff schärfen. Diese werden beidseitig in einem Winkel von etwa 15 – 20 Grad über den Abziehstein gezogen. So entsteht ein Schnittwinkel von 30 bis 40 Grad, der für die meisten Schneidarbeiten verwendet werden kann.
Sollte eine Schleifscheibe zum Schärfen verwendet werden, ist allzeit auf eine ausreichende Kühlung mit Wasser zu achten. Sollten zu hohen Temperaturen entstehen, kann die Klinge dauerhaft beschädigt werden.
Natürlich lassen sich auch Klingen mit einem Wellenschliff selbst zu Hause nachschleifen. Dazu ist die Klinge ebenfalls in einem Winkel von ca. 15 – 20 Grad nachzuschärfen, allerdings nur auf der flachen Seite des Messers.
Deutlich schneller und einfacher lassen sich Taschenmesser übrigens mit speziellen Messerschleifern nachschärfen. Der Fachhandel bietet eine Vielzahl unterschiedlicher Modelle für alle erdenklichen Klingenformen und Messerarten.