Wanderstock selber machen: 7 Tipps und Tricks

Wanderstöcke sind ein wichtiger Teil der Wanderausrüstung: Sie bringen dich schneller voran und verhindern Rücken- oder Gelenkschmerzen. Mit einem Wanderstock ist das Wandern weniger anstrengend, gesünder und macht mehr Spaß. Und du musst nicht zwingend einen der besten Wanderstöcke auf dem Markt verwenden.

Ein selbstgemachter Wanderstock ist eine tolle Art und Weise, beim Wandern herauszustechen – Er will aber mit Sorgfalt hergestellt sein! In diesem Artikel erklären wir dir, was du beachten solltest, wenn du dir einen eigenen Wanderstock machen willst.

Das Wichtigste in Kürze

  • Mit Wanderstöcken kommst du beim Wandern schneller voran
  • Wanderstöcke verhindern Gelenk- und Rückenschmerzen
  • Wanderstöcke selber machen ist eine spaßige Beschäftigung für Kinder
  • Mit einem selbstgemachten Wanderstock fällst du auf
  • Dein selbstgemachter Wanderstock hebt sich von anderen ab

Wanderstock selber machen – 7 Tipps und Tricks

1. Tipp: Einen geeigneten Stock suchen

Als Grundlage für deinen Wanderstock benötigst du einen geeigneten Stock. Dabei solltest du die Größe, die Form, die Stabilität und das Holz beachten.

  • Größe: Die perfekte Stocklänge kannst du mit folgender Formel berechnen:
    Körpergröße x 0,66 = Stocklänge. Wenn du deine Körpergröße in die Rechnung einsetzt, wirst du die Stocklänge herausfinden, nach der du dich umsehen solltest. Im Zweifel kannst du den Stock im Nachhinein aber auch noch kürzen.
  • Form: Der Stock sollte möglichst gerade sein und einen Durchmesser von circa fünf Zentimetern haben.
  • Stabilität: Das Holz darf nicht morsch sein, damit du dich auch wirklich auf deinen Wanderstock verlassen kannst. Wenn du in einem Stock Löcher siehst oder er von Insekten befallen zu sein scheint, solltest du ihn nicht verwenden. Es besteht dann nicht nur die Gefahr, dass er bricht, sondern auch, dass du Insekten mit nach Hause bringst.
  • Holz: Das Alter des Holzes ist ein wichtiger Punkt, den es zu beachten gilt. Das Holz sollte noch frisch sein, aber nicht mehr am Leben. Das bedeutet, dass du nur herumliegendes Holz verwenden solltest, anstatt einen Baum zu beschneiden.

2. Tipp: Den Wanderstock zuschneiden

Man findet nicht immer einen Stock mit der perfekten Länge. Wenn du deinen Stock noch zuschneiden musst, kannst du das mit einem geeigneten Werkzeug tun. Sei bei der Verwendung von Taschenmessern oder Sägen sehr vorsichtig und lass dir im Zweifel von einer anderen Person helfen.

Wenn du den Stock zuschneidest, achte wieder auf die Formel Körpergröße x 0,66 = Stocklänge.

Körpergröße nicht bekannt?

Solltest du den Wanderstock für eine andere Person herstellen, deren Körpergröße du nicht genau kennst, dann bleib einfach im Rahmen von 110 cm bis 140 cm. Das ist die durchschnittliche Länge herkömmlicher Wanderstöcke, mit der du im Zweifel nichts falsch machst.

3. Tipp: Die Rinde entfernen

Dieser Schritt ist an sich optional, denn ein Wanderstock mit Rinde kann auch schön aussehen und funktioniert im Prinzip genauso gut. Wenn du die Rinde entfernst, sieht dein Wanderstock allerdings gleichmäßiger aus und fühlt sich glatter an. Dadurch verhinderst du auch Schnittverletzungen durch Holzsplitter.

Du kannst für die Entfernung der Rinde ein Taschenmesser oder ein anderes, größeres Messer verwenden. Achte dabei unbedingt darauf, vom Körper weg zu schneiden, um Verletzungen vorzubeugen. Du solltest außerdem versuchen, nicht in das Holz zu schneiden, um deinen Wanderstock nicht zu beschädigen. Wenn du noch unerfahren bist, lass dir am besten von einer anderen Person helfen.

4. Tipp: Den Stock trocknen lassen

Wenn das Holz noch frisch ist, lässt es sich besser bearbeiten. Um einen stabilen und langlebigen Wanderstock zu erhalten, brauchst du allerdings älteres Holz. Lass deinen zukünftigen Wanderstock also eine Weile trocknen, damit er später robust ist.

Die dafür notwendige Dauer ist von verschiedenen Faktoren wie der Art des Holzes und deinen persönlichen Wünschen abhängig. Grundsätzlich benötigt der Stock circa 2-4 Wochen, um zu trocknen. Diesen Prozess solltest du nicht gezielt beschleunigen, weil das Holz dann brüchig wird. Übe dich also in Geduld und achte darauf, dass die Luft nicht zu trocken ist.

5. Tipp: Den Stock dekorieren

Nun kannst du deinen Wanderstock individualisieren und schöne Schnitzereien hinzufügen. Dafür kannst du beispielsweise ein Taschenmesser verwenden. Wenn du mehrere Anläufe nutzen möchtest, kannst du deinen Stock absichtlich länger lassen – klappt es dann beim Schnitzen nicht direkt, kannst du den Stock erneut kürzen und von vorn anfangen.

Bei den Formen und Zeichen sind deiner Vorstellung keine Grenzen gesetzt. Du kannst beispielsweise deine Initialen in den Wanderstock ritzen oder eine Zeichnung anfertigen. Abgesehen davon, dass dein selbstgemachter Wanderstock dann schöner aussieht und personalisiert ist, erhält er dadurch ein Profil – Wenn du deinen Griff verzierst, kannst du ihn später besser greifen.

6. Tipp: Den Stock beizen und versiegeln

Indem du deinen Wanderstock beizt und versiegelst, schützt du ihn und verlängerst seine Lebensdauer ungemein. Gleichzeitig sieht der Wanderstock dadurch hochwertiger und professioneller aus.

  • Bearbeite deinen Wanderstock zuerst mit Schmirgelpapier.
  • Wische den Staub und die Späne mit einem feuchten Tuch ab
  • Beize auftragen. Je mehr Schichten -> Desto dunkler wird der Wanderstock
  • Vor einer neuen Schicht Beize: Trocknen lassen und erneut leicht abschmirgeln.
  • Abschließend: Drei Schichten Urethanglasur auftragen. Auch hier gilt die Regel, dass du den Wanderstock zwischen den Schichten leicht abschmirgeln musst.
Unser Rat

Generell solltest du beim Beizen und Versiegeln übrigens darauf achten, in einem durchlüfteten Raum oder im Freien zu arbeiten. Handschuhe sind äußerst empfehlenswert, eventuell lohnt sich auch eine Schutzbrille oder ein Mundschutz.

Generell solltest du beim Beizen und Versiegeln übrigens darauf achten, in einem durchlüfteten Raum oder im Freien zu arbeiten. Handschuhe sind äußerst empfehlenswert, eventuell lohnt sich auch eine Schutzbrille oder ein Mundschutz.

7. Tipp: Griff und Stockspitze anbringen

Du musst nicht zwingend zusätzlichen Griff anbringen, wenn du dir schon die passende Form in den Wanderstock geschnitten hast. Solltest du dich allerdings doch dafür entscheiden, kannst du dafür zum Beispiel Bänder aus Leder oder Nylon verwenden. Diese musst du nur um den Wanderstock wickeln und mit Nägeln befestigen.

Wenn du eine Handschlaufe haben möchtest, musst du über dem Griffbereich ein Loch durch den Wanderstock bohren. Dadurch kannst du dann ein Band fädeln, das als Handschlaufe dient.

Weil du mit der Stockspitze tagein tagaus auf verschiedenen Untergründen läufst und sie stark belastet wird, nutzt sie sich ab. Um das zu verhindern, kannst du einen Schutz auf der Stockspitze anbringen.

Dafür eignen sich zum Beispiel Gummipads. Du kannst sie über das Stockende stülpen oder ein Loch in die Stockspitze bohren. Gummipads sind vor allem zum Laufen auf festem Untergrund wie Asphalt gedacht, du kannst sie aber auch beim Wandern im Wald verwenden. Alternativ macht eine Metallspitze Sinn, die kannst du ebenfalls an deinem Wanderstock befestigen.

Warnungen und Sicherheitshinweise

Das Wichtigste bei all diesen Schritten ist deine Sicherheit. Beim Arbeiten mit Holz und gefährlichen Werkzeugen besteht immer eine gewisse Verletzungsgefahr. Mit folgenden Tipps kannst du diese minimieren:

Wer schnitzt, der sitzt! Setze dich beim Schnitzen immer hin, um einen sicheren Griff zu haben. Achte dabei darauf, dass du mit dem Taschenmesser stets vom Körper weg schneidest und Abstand zu anderen Personen hältst.

Verwende immer ein scharfes Taschenmesser und Schutzhandschuhe. Dadurch rutschst du nicht ab und bist im Zweifel vor der Klinge oder Splittern geschützt. Verwende immer nur eine Klinge und klappe die anderen ein. Wenn du das Taschenmesser weitergibst, solltest du alle Klingeln einklappen.

Kinder oder unerfahrene Personen sollten einen Wanderstock nicht allein herstellen und immer Zugriff auf Erste Hilfe haben. Hol dir Hilfe!

Wenn du diese Punkte beachtest, gehst du auf Nummer sicher. Du solltest aber auch auf die Sicherheit und Gesundheit der Natur achten: Schneide deshalb nicht in die Rinde von Bäumen und suche dir nur einen Stock aus, der nicht mehr Teil eines Baumes ist.

Übrigens: Damit du auch nach einer mehrere Stunden andauernden Wanderung noch über gut ventilierte Füße verfügst kann sich die Anschaffung spezieller Wandersocken lohnen. Sie sorgen zusätzlich für einen guten Schweißabtransport. Das sorgt für ein gutes Gefühl auch nach längerer Zeit. Probier’s aus!

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Wanderstock selber machen- Tipps zur Personalisierung

Beizen und Versiegeln vom Holz des Wanderstockes

Wie bereits erwähnt, ist das Beizen und Versiegeln von Wanderstöcken nicht zwingend notwendig. Lässt du diesen Schritt weg, hat dein Wanderstock einen besonders rustikalen Charme und sieht natürlich aus. Das passt beim Wandern gut in’s Bild und kann eine schöne Art sein, den eigenen Wanderstock zu personalisieren.

Wenn du dich doch für das Beizen und Versiegeln entscheidest, hast du weitere Möglichkeiten, deinen Wanderstock anzupassen: Je mehr Schichten du aufträgst, desto dunkler wird der Wanderstock. Du kannst also mehrere Schichten auftragen und aufhören, wenn du eine schöne Farbe erreicht hast.

Den Griff des Wanderstockes dekorieren

Du kannst den Griff deines Wanderstockes mit Schnitzereien dekorieren, die du mit einem Taschenmesser oder einem anderen geeigneten Werkzeug anfertigst. In der Hinsicht hast du eine riesige Auswahl: Von Initialen über Schriftzeichen bis hin zu Zahlen oder Zeichnungen kannst du deinen Wanderstock mit allen möglichen Schnitzereien personalisieren. Abgesehen davon, dass dein Wanderstock dadurch sehr schön aussieht, wirst du ihn auch immer von anderen Wanderstöcken unterscheiden können und auf keinen Fall verlieren.

Wenn du einen zusätzlichen Griff anbringen möchtest, kannst du dafür verschiedene Materialien verwenden. Geeignet sind beispielsweise Leder, Nylon, Schnur, Seil oder selbstklebendes Griffband, wie man es zum Beispiel von Badmintonschlägern kennt. Auch die Handschlaufe kann verschiedene Größen haben und aus unterschiedlichen Stoffen bestehen. Der Griff deines Wanderstockes bietet also sehr viele Möglichkeiten zur Personalisieren.

Verschiedene Holzsorten aussuchen

Die meisten Wanderstöcke aus dem Laden sind heutzutage aus Carbon oder Aluminium, weil diese Materialien leicht und stabil sind. Wenn du einen Wanderstock selber machst, besteht er allerdings aus Holz. Du kannst dich bei der Entscheidung für eine Holzsorte zwar auch nach deinen persönlichen Vorlieben richten, die besten Wanderstöcke sind aber meistens aus Kastanienholz, Lindenholz, Buchenholz, Eschenholz und Haselnussholz.

Der Vorteil von Lindenholz ist zum Beispiel, dass es sich problemlos schnitzen lässt. Wenn du deinen Wanderstock auf jeden Fall mit Schnitzereien verzieren willst, ist Lindenholz also eine hervorragende Wahl. Achte auf jeden Fall darauf, feuchtigkeitsunempfindliches Holz zu wählen, damit dein Wanderstock nicht schimmelt.

Dekoration am Wanderstock befestigen

Abgesehen von Griffen oder Stockspitzen kannst du natürlich auch noch andere Gegenstände an deinem Wanderstock befestigen: Buntes Garn, Federn oder Perlen sind eine schöne und auffällige Verzierung und sorgen dafür, dass du mit deinem Wanderstock garantiert herausstichst. Übrigens kannst du deinen Wanderstock auch bemalen und dein ganz eigenes Design erschaffen.

Wanderstöcke selber basteln und Wanderstock-Dekoration können dadurch eine wunderbare Beschäftigung für Kindergeburtstage sein! Die Kinder können ihre Wanderstöcke personalisieren und werden gleichzeitig von Erwachsenen beaufsichtigt.

Stocknägel am Wanderstock befestigen

Stocknägel sind Plaketten aus Metall, die man an seinem Wanderstock befestigen kann. Sie werden auch als Wanderstock-Wappen bezeichnet und zeigen an, wo man schon wandern war. Die traditionsreichen Plaketten können individuell hergestellt werden und sind ein wunderschönes und edles Erinnerungsstück. Du kannst deinen Wanderstock entweder mit eigenen Wanderstock-Wappen übersäen, oder aber Stocknägel für deine Wandertruppe bestellen. Die Stocknägel zeigen anderen Leuten direkt, was für ein erfahrener Wanderer du bist, und bieten eine hervorragende Möglichkeit zur Personalisierung deines Wanderstockes.

Empfehlung: Auch eine Stirnlampe kann beim Wandern mit dem selber gemachten Wanderstock von Vorteil sein. Denn wenn es im Winter schon früh dunkel wird, kannst du so auch auf unbeleuchteten Wegen für gute Sichtverhältnisse sorgen.

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Fazit

Wanderstöcke sind eine sehr sinnvolle Ergänzung der Wanderausrüstung und sorgen dafür, dass du schneller und sicherer läufst. Ein selbstgemachter Wanderstock hat eine besondere Bedeutung und ist individuell auf dich angepasst. Du hebst dich dadurch von Anderen ab und zeigst deine Outdoor-Erfahrung. In diesem Artikel haben wir dir die 7 Schritte zum selbstgemachten Wanderstock erklärt. Halte dich an die Sicherheitsvorkehrungen und lass dir eine schöne Verzierung einfallen, dann klappt das Wanderstock selber machen mit links. Viel Spaß!

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