Camping Geschichte: Wer hat Camping erfunden?

Vor tausenden von Jahren wurden die ersten nachgewiesenen Häuser gebaut. Aus Trockenmauer bestehende Rundhütten sollten Schutz und Wärme bieten. Der Anfang einer langen und umfangreichen Entwicklung, die zu unserer Art „Eigene vier Wände“ führte. Technologische Erfindungen wie Heizungssysteme, Wassersysteme bis hin zum sogenannten Smart Home erhöhten immer wieder die Wohn- und Lebensqualität zu Hause.

Trotz solch einer Entwicklung zieht es jedoch die Menschen nicht selten immer wieder hinaus in die Natur. Sie verlassen ihre Wohnräume für unterschiedliche Zeitspannen und verbringen die Zeit in Camper Vans oder Zelten und schätzen das Gefühl unter freiem Himmel. Das Camping gewinnt schon seit einer Weile an Bedeutung. Doch wie ist die Geschichte des Campens und wer hat das Camping erfunden?

Das Wichtigste in Kürze

  • Mit Beginn der Goldenen Zwanziger erhielten die Beschäftigten einen Anspruch auf Urlaub, der ihnen zuvor verwehrt geblieben war. Es entwickelte sich eine sogenannte „Wochenendbewegung“. Dies nutzten viele Deutsche, um sich in der umliegenden Natur zu erholen und Urlaub zu machen.
  • Durch die Entwicklung von verschiedenen mobilen Fortbewegungsmöglichkeiten, des „Bulli“, dem VW-Bus T1 von Volkswagen, profitierte nun auch die Outdoor-Bewegung davon. Diese Fortbewegungsmöglichkeiten wurden auch immer mehr als Wohnmobil genutzt, um die umliegende Natur zu erkunden und zu reisen.

Der Erfinder des modernen Campings war der Brite Thomas Hiram Holding, der 1908 die erste Ausgabe des „The Camper’s Handbook“ schrieb. Schon in seinen jungen Jahren sammelte er erste Erfahrungen mit dem Campieren: Mit 9 Jahren reiste Thomas Hiram Holding mit seinen Eltern entlang des Mississippis und trat eine Reise an, die etwa 1200 Meilen umfasste. Das Campieren war vielmehr eine Notwendigkeit als Vergnügen, um weite Strecken überbrücken zu können.

Mit der Zeit erkannte Holding auch das Schöne darin, lernte es zu lieben und begann das Campieren mit Kanu und Fahrrad zu beschreiben.1878 gründete er den „Bicycle Touring Club“ und entfachte eine regelrechte Epidemie. Immer mehr Leute schnappten sich ihre Fahrräder und sammelten eigene Camping-Erfahrungen.

Holding veröffentlichte das Buch „Cycle and Camp in Connemara“. Die Begeisterung war so groß, dass sich der Camping a Caravaning Club bildete, der später der größte Camping relevante Club Großbritanniens werden sollte. 1906 wurde Thomas Hiram Holding zu der bekanntesten Person auf dem Gebiet des Campens ernannt.

William Henry Harrison Murray – Vater der Outdoor Bewegung

Noch bevor Thomas Hiram Holding die Anfänge des modernen Campings begründete, gab es auch schon vorher eine erste Outdoor Bewegung, ausgelöst durch William Henry Harrison Murray. 1869 veröffentlichte er „Camp-Life in the Adirondacks“. In diesem Werk durchleuchtet er verschiedene Facetten, die das Verbringen von Zeit in der Natur mit sich bringen kann.

So zum Beispiel das Abenteuerliche, Schöne und auch medizinisch Vorteilhafte darin. Dies führte dazu, dass wenige Jahre danach für diese Zwecke mehr als 200 Lager errichtet wurden. Es handelte sich hierbei nicht um Lager, wie man sich heute Zeltplätze vorstellen würde, sondern vielmehr um Hüttenlager für Familien.

Im Zuge dieser Bewegung gewann auch das Boot immer mehr an Bedeutung. Es wurde immer öfter als Transportmittel und auch als Lagerplatz benutzt.

Wann erhielt das Campen Einzug in Deutschland?

Ende des 1. Weltkriegs – Hungersnot, Arbeitslosigkeit und wirtschaftliche Not prägen das Leben der deutschen Bevölkerung. Ab 1924 besserte sich die Lage langsam und man erlebte eine wirtschaftliche Aufwärtsbewegung und auch die Stimmung unter den Deutschen beruhigte sich zunehmend.

Mit Beginn der Goldenen Zwanziger erhielten die Beschäftigten einen Anspruch auf Urlaub. Dieser war ihnen zuvor verwehrt geblieben.

Es entwickelte sich eine sogenannte „Wochenendbewegung“. Dies nutzten viele Deutsche, um sich in der umliegenden Natur zu erholen und Urlaub zu machen. Gerade aus Kostengründen bat sich das Camping an. Man brauchte nicht viel, einfache Zelte und Ausrüstung genügten vollkommen.

Leider begann schon einige Jahre danach der Zweite Weltkrieg. Natürlich unterbrach dieser die Camping-Bewegung, die gerade in Deutschland Einzug gefunden hatte. Und auch im Anschluss dieses Krieges war das Leben der breiten Bevölkerung durch Elend geprägt.
Erstaunlich schnell jedoch entwickelte sich die Wirtschaft in der Bundesrepublik Deutschland. Von diesem Wirtschaftswunder profitierte nun auch die Outdoor-Bewegung, die zuvor vom Zweiten Weltkrieg unterbrochen wurde.

So zum Beispiel durch die Entwicklung des „Bulli“, dem VW-Bus T1 von Volkswagen. Er eignete sich hervorragend als Campingmobil und wurde auch immer mehr als Wohnmobil genutzt, um die umliegende Natur zu erkunden und zu reisen. Mit den Jahren wurde der VW-Bus auch weiterentwickelt und auch zur Eignung für das Camping umgebaut. Ein Beispiel hierfür ist die neu eingebaute Bordtoilette.

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Das Campen heute – Welche Bedeutung hat Camping heutzutage?

Das Leben in der heutigen Zeit wird zu großem Teil durch den riesigen Markt bestimmt. Es gibt viele Angebote um die verschiedensten Bedürfnisse der Menschen zu befriedigen. So auch im Bereich Camping. Zelte verschiedenster Arten, Campingstühle, Campingtische und vieles mehr ist unter den Campern heutzutage weit verbreitet.

Güter, von denen der kleine Thomas Hiram Holding in seinen jungen Jahren nur geträumt hätte. Modernste Zelte, Wohnmobile, Generatoren und und und. Zwar stellt das Campen auch heute noch eine relativ günstige Möglichkeit der Freizeitgestaltung dar, doch gibt es nun auch die Möglichkeit, tiefer in die Taschen zu greifen, um die unterschiedlichsten Campingerfahrungen zu machen. Das Camping heutzutage hat enorm an Komfort gewonnen und ist gewiss nicht mehr von Verzicht und Primitivität geprägt, außer man wünscht es sich so.

Gerade in Zeiten in der man ständigen Reizen ausgesetzt ist, ist eine Auszeit in der ruhigen und entspannten Natur äußerst wohltuend und eine fantastische Möglichkeit, innere Ruhe zu finden. Doch nicht nur Ruhe – Sportbegeisterte können sich ein Beispiel an Holding nehmen und zum Beispiel mit Kanu oder Fahrrad das Campen antreten, um die Natur auf eine sportlich fordernde Art und Weise zu erkunden.

In der jetzigen Zeit, in der Nachhaltigkeit ein immer relevanter werdendes Thema ist, ist es nicht verwunderlich, wenn auch aus diesem Grund Camping an Bedeutung gewinnt. Ja, Campen kann durchaus ein Bio Urlaub sein, denn hier ist man schon auf Grund von Raummöglichkeiten beschränkt und gezwungen, sparsam und auch achtsam zu sein. In Deutschland zum Beispiel findet man etliche Campingplätze mit sogenanntem Öko-Siegel. Man achtet auf nachhaltige Energiequellen, sparsamen Wasserverbrauch und auch Mülltrennung.

Fazit

Wie du siehst, hat das Camping eine gewaltige Entwicklung durchlaufen. Angefangen hat es als bloße Notwendigkeit, lediglich um größere Distanzen zu überbrücken. Zum Glück erkannte man, wie facettenreich es sein kann, vom Sporturlaub bis hin zum nachhaltigen Erholungs-Urlaub. Die Möglichkeiten sind nahezu unbegrenzt. Wir schauen ganz neugierig und erwartungsvoll in die Zukunft, wie sich die Camping-Welt wohl noch verändern wird?

FAQ – Häufige Fragen zur Camping Geschichte

[accordiongroup id=“287″ markup=“faq“][accordion group=“287″ title=“Wer hat das Camping erfunden?“ active=“true“]

William Henry Harrison Murray gilt als Vater der Outdoor-Bewegung. Im Jahr 1869 veröffentlichte er sei Werk  „Camp-Life in the Adirondacks“. In diesem Werk beschreibt er die Vorteile, die das Verbringen von Zeit in der Natur mit sich bringen kann.

[/accordion][accordion group=“287″ title=“Wie lange gibt es Camping schon?“ active=““]

Camping bzw. Arten von Camping gibt es schon seit langer Zeit, ohne dass sie als Form von Camping bekannt war. Erst Ende des 17. Jahrhunderts und zu Beginn des 18. Jahrhunderts wurde vermehrt über modernes Camping gesprochen. Dessen Erfinder war der Brite Thomas Hiram Holding, der 1908 die erste Ausgabe des „The Camper’s Handbook“ schrieb.

[/accordion][accordion group=“287″ title=“Welches Auto war der erste Campingwagen?“ active=““]

In der Nachkriegszeit wurden Fortbewegungsmittel zunehmend modernisiert, so kam es auch zur Entwicklung des „Bulli“, dem VW-Bus T1 von Volkswagen. Er eignete sich super als Campingmobil und wurde in den darauffolgenden Jahren auch immer weiter für das Camping ausgebaut und weiterentwickelt.

[/accordion][accordion group=“287″ title=“Wie nannte man Camping früher?“ active=““]

Für den Begriff des Campings gab es früher keine einheitliche Bezeichnung. Erst durch die Veröffentlichung der Werke von Henry Harrison Murray und Thomas Hiram Holding wurde das moderne Camping zunehmend wahrgenommen. Diese Werke legten die Grundsteine für das heutige Camping. 

[/accordion][accordion group=“287″ title=“Welche Bedeutung hat Camping heute?“ active=““]

Camping ist für viele Menschen heutzutage ein Erholungsfaktor in der Natur, um den stressigen Alltag hinter sich zu lassen und frische Luft einzuatmen. Besonders durch die Belastung der kapitalistischen, ergebnisfokussierten Gesellschaft sehnen sich immer mehr Leute nach einer Pause in der Natur, um einfach mal abzuschalten. 

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