Lange war das Ruhrgebiet das industrielle Herz Deutschlands und ließ es mit Stahl, Kohle und Co ordentlich schlagen. Heute sind die Zechen stillgelegt, viel Herz findet man aber immer noch. Schon lange hängt kein Kohlenstaub mehr in der Luft, vielmehr hat sich die Metropole Ruhr zu einer kulturell vielfältigen Region entwickelt, in der ein Besuch viele Highlights und Überraschungen bereit hält.
Wusstest du schon?
- In Essen-Holsterhausen befindet sich die älteste Tankstelle Deutschlands
- Europas größte Haldenlandschaft ist der Landschaftspark Hoheward
- Mit 21 Millionen Litern Wasser ist das Indoor-Tauchbecken im Landschaftspark Nord in Duisburg das größte Europas
- In Hamm-Uentrop befindet sich der größte Hindutempel des europäischen Festlandes
- Papst Johannes Paul II war Ehrenmitglied bei Schalke 04
- James Bond wurde laut Biografie in Wattenscheid geboren, am 11. November 1920
- Die höchste freistehende Rolltreppe Deutschlands hat die Essener Zeche Zollverein
- Das Ruhrgebiet ist der größte Ballungsraum Deutschlands
- Das Ruhrgebiet wird auch Kohlenpott, Ruhrpott, Pott oder Revier genannt
- Die A 40 wird wegen der vielen Staus auch „längster Parkplatz im Ruhrgebiet“ genannt
Warum der Urlaub im Ruhrgebiet so schön ist
Route der Industriekultur
Die Route der Industriekultur führt 400 Kilometer durchs Ruhrgebiet und vereint auf ihrem Weg alle wichtigen Sehenswürdigkeiten der Metropole Ruhr. 13 Arbeitersiedlungen, 17 Aussichtspunkte und 26 Ankerpunkte können auf ihr erkundet werden. Ist man mit dem Rad unterwegs, kann man auf 700 Kilometern die Route der Industriekultur per Rad erkunden. Die Villa Hügel gehört ebenso zu den Sehenswürdigkeiten wie die Zeche Zollern in Dortmund, das Freilichtmuseum in Hagen oder die Halde Haniel in Bottrop.
Maximilianpark Hamm
Was man alles aus einem ehemaligen Zechengelände machen kann, zeigt eindrucksvoll der Maximilianpark in Hamm. Ehemals das Gelände der Zeche Maximilian wurde hier 1984 die Landesgartenschau ausgetragen. Danach etablierte sich der Maximilianpark als beliebte Freizeiteinrichtung und beherbergt auch das Wahrzeichen der Stadt: den Glaselefanten. Der Künstler Horst Rellecke verwandelte die ehemalige Kohlenwäsche in einen Elefanten aus Glas mit Fahrstuhl im Rüssel.
Zeche Zollverein
Das Architektur- und Industriedenkmal Zeche Zollverein in Essen ist der Inbegriff der Industriekultur. Sie gehört zum UNESCO-Welterbe und wurde nach der Schließung 1986 zum größten Denkmal der Stadt. Hier kann man die Übertageanlagen hautnah erleben, die Angebote auf dem rund 100 Hektar großen Gelände sind vielfältig. Man kann eine Radtour machen, im Werksschwimmbad planschen oder eine der vielen Ausstellungen und Veranstaltungen besuchen.
Landschaftspark Duisburg Nord
Der Landschaftspark Duisburg Nord steht für den Wandel im Ruhrgebiet. Das stillgelegte Hüttenwerk hat sich zu einem beliebten Touristenziel entwickelt. Natur und Kultur sind hier nun zu Hause, wo einst die Hochöfen auf Hochtouren liefen. Das rund 180 Hektar große Areal begeistert durch sein vielfältiges Freizeitangebot. Tauchen im Gasometer, ein Hochseilparcours in der Gießhalle oder eine ausgedehnte Wanderung über das Gelände, den Möglichkeiten sind hier kaum Grenzen gesetzt.
Halde Hoheward
Zwischen Herten und Recklinghausen findet man die Halde Hoheward, die Bestandteil des Landschaftsparks Hoheward ist. Die 162 Hektar laden förmlich zum Wandern ein. Hier gibt es drei Horizontalebenen. Die unterste Ebene führt um die Halde herum und lässt sich gut erwandern. Grandiose Ausblicke bekommt man auf der zweiten Ebene der Balkonpromenade. Auf der Haldenkuppel schließlich findet man das imposante Horizontobservatorium und die Horizontal-Sonnenuhr.
Camping im Ruhrgebiet
Wer in der Metropole Ruhr auf einem Campingplatz Urlaub macht, der bekommt es hautnah mit, das Ruhrpottflair. Geschäftiges Stadtleben, beeindruckende Industriekultur, die herrlich direkte Art der Menschen. Doch man kann auch die leisen und lauschigen Ecken des Ruhrgebietes erleben. Naturoasen inmitten des Ballungsgebietes, Seen, Flüsse, Kanäle und Schutzgebiete. Dies alles ist das Ruhrgebiet und es erlebt sich sehr intensiv beim Camping.
Eine Empfehlung: Campingpark Kerstgenshof
Der Campingpark Kerstgenshof liegt am Rande des Ruhrgebiets in der Nähe der Römerstadt Xanten. Mitten im Grünen ist dieser Campingplatz vor allem für Familien mit Kindern ein Kleinod. Streichelzoo, Spielbereich im Grünen und ein Mitmach-Programm lassen bei den Kleinen keine Langeweile aufkommen. Ausgedehnte Radtouren und Wanderungen in die Umgebung sind sehr lohnenswert. Wer seine Unterkunft nicht mitbringt, der kann in den Chalets, Lodges oder Pods übernachten.
Wandern im Ruhrgebiet
Abenteuerlich, kulturell, ungewöhnlich und unvergesslich, das ist Wandern im Ruhrgebiet. Ob man eine Halde erkundet, in einem Naturpark wandert oder eine alte Zeche erkundet, das Ruhrgebiet zeigt sich Wanderern von seiner besten und facettenreichsten Seite.
Halden-Hügel-Hopping
Im nördlichen Ruhrgebiet bei Recklinghausen kann man beim Halden-Hügel-Hopping Themen- und Bergwandern miteinander verbinden. 17 Halden und natürliche Erhebungen können so erkundet werden, ihre spezielle Flora und Fauna ebenso wie die auf ihnen befindliche Gipfelkunst. Auf 185 Kilometern und in 12 Etappen unterteilt, kann man auf alle 17 Halden „hoppen“ oder einzelne gezielt erkunden.
Hohe Mark Steig
Der Naturpark Hohe Mark liegt im Norden der Metropole Ruhr. Dieses Naherholungsgebiet wird sehr geschätzt, vor allem Wanderer kommen auf dem 3890 Kilometer langen Wanderwegenetz auf ihre Kosten. Einer der beliebten Wanderwege ist der Hohe Mark Steig. Er führt auf 150 Kilometern und sechs Etappen von Wesel nach Olfen durch den Naturpark. Wälder, Moore und Seenlandschaften bieten eine malerische Kulisse.
Tetraeder Bottrop
Die Halde Emscherblick hat ein besonderes Highlight zu bieten: das Haldenereignis Emscherblick, kurz Tetraeder genannt. Die pyramidenförmige Aussichtsplattform wurde aus 210 Tonnen Stahl errichtet. Die Halde selbst besitzt ein gutes Wegenetz, sodass man bequem zum Tetraeder laufen kann. Der Aufstieg wird durch einen grandiosen Blick belohnt. Bei klarer Sicht kann man bis nach Duisburg, Gelsenkirchen und Düsseldorf sehen.
Tiger & Turtle – Magic Mountain
Im Duisburger Süden kommen Fans von Achterbahnen auf ihre Kosten, wenn auch etwas anders als gedacht. Auf der Heinrich-Hildebrand-Höhe im Angerpark steht eine beeindruckende Großskulptur, die wie eine Achterbahn anmutet. Die 40 x 41 Meter lange und breite Skulptur ist rund 20 Meter hoch und ist – bis auf den Looping – vollständig begehbar. So kann man bis auf 13 Metern Höhe gelangen und hat einen atemberaubenden Ausblick.
Wandergebiet Haard
Die Haard ist ein dichtes Waldgebiet im Naturpark Hohe Mark. Kiefern rauschen hier im Wind und wenn die Sonne durch die Bäume scheint und die Schatten auf den Wanderwegen tanzen, atmet die Seele auf. Verschiedene Rundwanderwege führen durch die Haard. Ob kurz oder lang, für jede Kondition ist etwas dabei. Im Süden gibt es eine barrierearme Strecke und im Norden einen kindgerechten Rundwanderweg.
Weitere tolle Aktivitäten im Ruhrgebiet
Schnitzeljagd Landschaftspark Duisburg
Der Landschaftspark Duisburg Nord ist bekannt für sein großes Potential an Freizeitmöglichkeiten. Wer nicht einfach nur so hindurch wandern möchte, für den bietet der Park eine Reihe aufregender Schnitzeljagden und Rallyes an. Ob im Hüttenwerk oder auf dem gesamten Gelände, hier müssen knifflige Aufgaben gelöst werden. Auch GPS-gestützte Rallyes werden angeboten.
ZOOM Erlebniswelt
In Gelsenkirchen kommen Groß und Klein in der Zoom Erlebniswelt auf ihre Kosten. Der weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannte Zoo lockt seine Besucher mit naturnah gestalteten Erlebniswelten. In den Erlebniswelten Alaska, Afrika, Asien kann man rund 900 Tiere und 100 Arten auf mehr als 30 Hektar Fläche bestaunen.
Im Schwimmbad Zollverein schwimmen
Ein außergewöhnlicher Ort zum Schwimmen ist das Werksschwimmbad der Zeche Zollverein. Mitten auf der Kokerei steht das von Künstlern gefertigte Kunstobjekt, das im Rahmen des Projektes „Zeitgenössische Kunst und Kritik“ 2001 entstand. Seitdem zieht das 12 x 5 Meter große und 2,40 Meter tiefe Becken viele Besucher an. Die Benutzung ist kostenfrei, Nichtschwimmer dürfen nicht ins Becken.
Radfahren im Radrevier Ruhr
Über 1200 Kilometer Radwegenetz bietet das Ruhrgebiet. Offiziell gibt es 15 „Revierrouten“, die sich in unterschiedlicher Länge erradeln lassen. Ein Highlight ist das Radeln auf stillgelegten Bahntrassen. Flüsse, Halden, Felder, Zechen oder Städte, im Radrevier Ruhr kann man alles auf dem Fahrrad erleben. Die Einsteiger-Tour beispielsweise führt auf 29 Kilometern an zahlreichen Ruhrgebiet-Highlights entlang.