Wandern für Anfänger: 17 wichtige Tipps für den ersten Trip

Immer mehr Menschen wollen sich eine Auszeit vom stressigen Stadtalltag nehmen. Die frische Luft und die entspannende Atmosphäre der Natur klingt da für viele sehr verlockend. Auch das Klischee, dass Wandern nur für Langweiler und alte Leute ist, geht mehr und mehr zurück.

Es spricht sich eben so langsam herum, dass sich Wandern ausgezeichnet dazu eignet, die eigene Fitness zu steigern und gleichzeitig atemberaubende Aussichten genießen zu können. Ein Laufband im Fitnesscenter kann das nicht bieten.

Doch es existiert noch viel Unsicherheit, wenn es ums Thema Wandern geht – besonders bei Anfängern. Und genau hier möchten wir weiterhelfen und dir einige nützliche Hinweise mit an die Hand geben.

Die 17 Tipps für den ersten Trip sollen Anfängern einen leichten Einstieg in das große Thema Wandern bieten.

#1 Starte mit einer leichten Route

Die erste und wichtigste Frage, die sich Wander Anfänger stellen sollten, ist, welche ihre erste Route werden soll. Denn abhängig davon muss entsprechend geplant werden. Und nicht zu wenig – es handelt sich immerhin nicht um einen Spaziergang durch den örtlichen Park, sondern um eine meist mehrstündige Wanderung über viele Höhenmeter hinweg.

Auch sind die Bedingungen komplett anders. In der freien Natur hat man nicht jederzeit Zugang zu einer Raststätte oder generell die Möglichkeit mit anderen Menschen in Kontakt zu treten. Verstärkt wird dieser Umstand dadurch, dass der Handyempfang in bergigen Regionen meist entweder schlecht oder gar nicht vorhanden ist.

Unser erster Tipp besteht also darin, dir eine nicht allzu lange und anspruchsvolle Route zu suchen. Beginne klein, mache deine ersten Erfahrungen und stelle dich dann nach und nach immer größeren Herausforderungen. Wir empfehlen für die erste Tour eine Strecke von 5 bis 10 Kilometern.

#2 Lerne deine Fähigkeiten einzuschätzen

Falls du schon etwas gewandert bist, aber dich trotzdem noch als Anfänger einstufst, empfehlen wir dir eine Route in Abhängigkeit deiner Kondition zu wählen. Als Faustregel gilt für Anfänger, dass sie 4 Kilometer pro Stunde im flachen Gelände zurücklegen können.

In Bergregionen geht man von 2-3 Kilometern pro Stunde aus. Je fitter du dich selbst also einschätzt, desto herausforderndere Touren kannst du wählen.

Auf längeren Wanderungen ist es wichtig, regelmäßig Pausen zu machen. Nur so kannst du sicherstellen, dass du nicht zu müde wirst und die Wanderung in vollen Zügen genießen kannst.

Wir empfehlen, alle 30-60 Minuten eine Pause zu machen. In dieser Zeit solltest du etwas Wasser trinken und einen kleinen Snack essen.

#3 Nimm ausreichend Verpflegung mit

Wanderungen können in Abhängigkeit von der gewählten Route unterschiedlich anstrengend sein. Aber selbst bei weniger anstrengenden Touren, ist der Energieverbrauch mit einem Workout im Fitnessstudio vergleichbar. Du kannst dir also vorstellen, wie schnell man beim Wandern hungrig, aber vor allem auch durstig wird.

Damit du nicht allzu viel Verpflegung mit dir tragen musst, empfehlen wir dir vor der Wanderung eine ausgiebige Mahlzeit einzunehmen. Für unterwegs eignen sich kohlenhydratreiche Lebensmittel wie Obst oder belegte Brötchen. Aber auch Nüsse sind eine hervorragende Energiequelle.

Die Flüssigkeitszufuhr sollte hauptsächlich durch Wasser gedeckt werden. Als alternative Getränke eignen sich zum Beispiel Saftschorlen. Der Richtwert für die empfohlene, mitzuführende Literanzahl beträgt ca 0,6 Liter pro Stunde. Wir selbst empfinden einen halben Liter pro Stunde jedoch für absolut ausreichend.

#4 Nutze eine Packliste

Besonders als Anfänger neigt man dazu, entweder zu viel Gepäck mit sich zu führen oder die Hälfte vom wichtigen Gepäck zu vergessen. Eine sehr gute Orientierung können da sogenannte Wander-Packlisten bieten. Sie listen alles auf, was essentiell für eine erfolgreiche Wanderung ist. Einen kleinen Auszug aus unserer großen Wander-Packliste haben wir auch in diesem Artikel beigefügt.

  • Trinkflasche(n) mit Wasser bzw Alternativen
  • Verpflegung
  • Erste-Hilfe Set
  • Blasenpflaster
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    Compeed Blasenpflaster Extreme–
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  • Feuerzeug
  • Taschentücher
  • Karte
  • Kompass
  • Taschenmesser
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  • Wanderführer
  • Ausweis
  • Bargeld
  • Handy
  • Taschen- oder Stirnlampe
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  • Regenschirm
  • (Medikamente)
  • Sonnenbrille (je nach Wetter)
  • Sonnencreme (je nach Wetter)

# 4 Wähle die richtigen Schuhe

Eine Wanderung ohne die richtigen Schuhe kann man in den seltensten Fällen wirklich genießen. Sommerliche Anfängerrouten kommen eventuell noch für normale Straßenschuhe in Frage.

Spätestens jedoch nach einem Wander-Wochenende oder sogar einem Wanderurlaub sind sie generell nicht mehr zu gebrauchen. Die raue Natur bietet zu viele Herausforderungen in Form von Bächen, Geröll und rutschigen Erd- und Waldböden.

Viel besser ausgestattet ist man daher mit gut sitzenden Wanderschuhen. Aber auch bei diesen gibt es große Unterschiede. Von leichten und luftigen Wanderschuhen bis hin zu gletscherfesten Expeditionsschuhen ist alles dabei. Wichtig ist nur, dass du die passenden Schuhe für dich findest.

Falls du noch auf der Suche nach einem passenden Paar bist, können wir dir unseren ausführlichen Artikel zu den besten Wanderschuhen empfehlen. In ihm haben wir viele Wanderschuhe getestet, stellen die besten davon vor und bieten weitere beratende Informationen.

# 5 Lege dir ein Paar Teleskopwanderstöcke zu

Vorbei ist die Zeit der sperrigen Wanderstöcke. Zwar sind sie immer noch auf dem Markt, jedoch wird dieser mehr und mehr von den praktischen Teleskopwanderstöcken erobert. Man kann sie immer dann nutzen, wenn es sich gerade anbietet und ansonsten lassen sie sich ohne Probleme am oder im Rucksack verstauen. Falls du dich fragst, was sie so hilfreich macht, können wir dir diese Frage leicht beantworten.

Wir empfehlen
Glymnis Wanderstöcke
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Wanderstöcke nehmen bis zu 30 Prozent des zu tragenden Gewichts von den Beinen und sorgen so für eine bessere Verteilung der Gewichtsbelastung. Zusätzlich bieten sie, beim Wandern auf unebenen Wegen, ein hohes Maß an extra Stabilität, beim Wandern auf unebenen Wegen. Beides ist auch beim Bergabgehen von Nutzen. Die Belastung auf die Kniegelenke wird somit spürbar verringert.

# 6 Wähle nur das leichteste Gepäck

Die Gewicht des mitzuführenden Gepäcks kann insgesamt sehr schwer werden. Daher ist es von Vorteil, jeweils nur die leichtesten Varianten von bestimmten Gepäckstücken einzustecken.

Zum Beispiel ist es unsinnig eine komplette Tube Sonnencreme mitzuführen, wenn nur ein Bruchteil davon gebraucht wird. Probiere in solchen Fällen eine effizientere Lösung zu finden.

Leichtes Packen hat auch den Vorteil, dass du dich leichter bewegen kannst und mehr Energie für andere Dinge übrig hast.

Lesetipp: Ultraleichte Zelte Test

# 7 Kleide dich nach dem Zwiebelprinzip

Da man beim Wandern meistens schon am kühlen Morgen startet, muss man sich zu dieser Uhrzeit noch etwas wärmer anziehen. Doch schon nach einiger Zeit erwärmt sich der Körper beim Wandern.

Dies ist nur eine der vielen Situationen, in denen es sich lohnt, im Schichtenprinzip gekleidet zu sein. Nichts ist dann einfacher, als eine Kleidungsschicht ab- bzw anzulegen.

Doch Schicht ist nicht gleich Schicht. Das trifft besonders auf die unterste Schicht zu. Wenn diese aus dem falschen Material besteht, kann sich Feuchtigkeit sammeln und den Körper auskühlen. Die Rede ist natürlich von Baumwolle. Wir empfehlen dir für die unterste Kleidungsschicht ein Synthetikmaterial.

# 8 Wärme dich vor deiner Wanderung auf

Vor einer Wanderung ist die Motivation groß. Man freut sich auf die Stille der Natur, die frische Luft und die schönen Aussichten. Man möchte direkt mit dem Gepäck auf dem Rücken loswandern.

Aus Erfahrung können wir dir jedoch mitteilen, dass es sich lohnt, vor der Wanderung ein paar Minuten in ein ordentliches Warm-Up zu investieren. Dynamisches Dehnen aller beim Wandern beteiligten Körperteile eignet sich hervorragend zur Verletzungsprävention. Anschließend steht einem wundervollen Wandertag nichts mehr im Weg.

# 9 Mache dich im Vorhinein mit der Gegend vertraut

Natürlich erwarten wir von keinem Anfänger, dass er sich die zu bewanderne Strecke voll und ganz vor seinem geistigen Auge vorstellen kann. Jedoch ist es sehr sinnvoll, die Orte, wichtiger Schlüsselpunkte der Wanderung, wie zum Beispiel Wasserquellen oder Unterschlüpfe zu kennen.

Das hilft im Zweifelsfall Wegstrecken besser abschätzen zu können oder bei einem plötzlichen Wetterumschwung gute Entscheidungen zu treffen.

# 10 Vergewissere dich noch einmal über die Wetterlage

Das Wetter kann selbst zur heutigen Zeit nicht perfekt vorausgesagt werden. Sich eine Woche vorher über das Wetter zu informieren, reicht deshalb leider nicht aus, sondern liefert nur einen groben Richtwert. Am besten ist es, sich noch einmal am Vorabend und kurz vor der Wanderung über die Wetterlage zu vergewissern. Diesen Ergebnissen kann man dann in der Regel vertrauen.

# 11 Bleibe in Sichtweite deiner Wegbegleiter

Falls du in einer Gruppe wanderst, achte darauf, dich nicht zu weit von ihnen zu entfernen. Bei Wanderungen gibt es viele Abzweigungen, die nicht immer perfekt beschildert sind. Wenn sich die Gruppe verliert, kommt es schnell zur Verwirrung und Panik kann aufkommen. Selbst Handys helfen in bergigen Gegenden oftmals nicht weiter. Unnötiger Zeitverlust ist die Folge. Unser Tipp daher: Bleibe in Sichtweite deiner Wegbegleiter und alles ist gut.

# 12 Habe keine Angst, dich zu verlaufen

Solltest du in einer Gruppe unterwegs sein und den vorherigen Tipp beherzigen, hast du eh nichts zu befürchten. Mindestens einer in jeder Gruppe kennt sich meistens so gut aus, dass sich zu verlaufen meist keine Option ist.

Doch selbst wenn du alleine wanderst, sind die Wege immer in bestimmten Abständen beschildert. Markierungen an Bäumen helfen außerdem noch weiter. Wenn du mal wirklich nicht weiter weißt, helfen dir andere Wanderer immer gerne weiter. Das gegenseitige Helfen ist beim Wandern quasi ein ungeschriebenes Gesetz. Eine weitere Notlösung ist das Wählen der Nummern 112 oder 911 für Notfalldienste.

# 13 Hinterlasse keinen Müll

Was für die meisten Menschen selbstverständlich ist, kommt leider immer noch zu selten vor. Im Wald und in den Bergen gibt es nicht viele Mülleimer. Da behelfen sich einige Wanderer, indem sie einfach ihre Abfälle hinter einen Busch oder einen Baum werfen. Oder sie machen sich gar nicht erst die Mühe, ihren Müll heimlich zu entsorgen.

Beide Vorgehensweisen sind ein absolutes No-Go beim Wandern. Wenn das jeder so machen würde, wären die schönen Wanderwege bald die reinste Müllhalde. Sei also eines der guten Vorbilder und hinterlasse keinen Müll. Einen besonderen Dienst würdest du der Natur natürlich erweisen, wenn du dich auch um liegengelassene Abfälle kümmerst.

# 14 Respektiere die Natur

Die Tier- und Pflanzenwelt zu respektieren, ist eine weitere Aufgabe eines jeden Wanderers. Weder sollte man übermäßig laut reden, noch sollte man vom Weg abkommen. Beides könnte dazu führen, Pflanzen oder den Lebensraum von Tieren zu zerstören. Eine zu laute Geräuschkulisse verschreckt nicht nur Tiere, sondern ist auch nervig für andere Wanderer.

# 15 Achte auf deine Füße

Oft kommt es vor, dass man so fasziniert von der Natur ist, dass man sich nicht mehr auf die eigenen Füße konzentriert. Einerseits kann das dazu führen, dass du stolperst und dich verletzt. Andererseits werden so auch wilde Tiere in Gefahr gebracht. So lassen sich zum Beispiel Eidechsen oder auch Schlangen in der Natur anfinden.

# 16 Habe einen Notfallkontakt

Es ist immer von Vorteil, eine Person zu deinem persönlichen Notfallkontakt zu machen. Dieser Person solltest du mitteilen, wie lange du unterwegs sein wirst und wann man dich ca zurückerwarten kann. Im schlimmsten Fall kann diese Person Hilfe anfordern.

# 17 Räume deinen Telefon- oder Kameraspeicher auf

Nichts ist ärgerlicher, als auf der Bergspitze festzustellen, dass man keine Erinnerungsfotos oder Videos von der herrlichen Aussicht machen kann, da der Speicher voll ist. Gehe daher schon vorher sicher, dass du genügend Speicherplatz auf deinem Gerät hast.

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