Was macht ein gutes Trekkingzelt aus?

Das Wandern ist eine wunderbare Möglichkeit, die Schönheit der Natur zu erleben, die Umgebung zu erkunden und gleichzeitig körperlich aktiv zu sein. Für mehrere Tage oder Wochen in der Wildnis zu wandern, erfordert jedoch ein angemessenes Zelt, das als sicheres und komfortables Zuhause in der freien Natur dient. 

Aber was macht ein gutes Zelt zum Wandern aus? Dieser Artikel wird diese Frage beantworten und dir dabei helfen, das beste Trekkingzelt für deine nächste Wanderung auszuwählen.

Zelteigenschaften für ein gutes Trekkingzelt

Gewicht und Packmaß: Eine der wichtigsten Eigenschaften eines guten Wanderzeltes ist das Gewicht. Bei mehrtägigen Wanderungen, bei denen du dein gesamtes Gepäck tragen musst, ist jedes gesparte Gramm von Vorteil. Zelte, die speziell für das Wandern entwickelt wurden, sind daher in der Regel leichter als herkömmliche Campingzelte.

Aber auch das Packmaß ist entscheidend: Ein gutes Trekkingzelt sollte sich kompakt zusammenfalten lassen, um wertvollen Platz im Rucksack zu sparen.

Haltbarkeit und Wetterbeständigkeit: Ein gutes Trekkingzelt muss robust und widerstandsfähig gegen verschiedene Wetterbedingungen sein. Es sollte in der Lage sein, Wind, Regen und unter Umständen sogar Schnee zu widerstehen. 

Doppelwandige Zelte bieten in der Regel einen besseren Schutz gegen schlechtes Wetter, da das Außenzelt Regen und Wind abhält, während das Innenzelt für eine gute Belüftung sorgt und Kondensation minimiert. 

Die Qualität der Materialien und der Verarbeitung spielt auch eine wichtige Rolle: Hochwertige Stoffe und gut versiegelte Nähte helfen, das Eindringen von Wasser zu verhindern.

Komfort und Raumangebot: Obwohl Zelte zum Wandern in erster Linie praktisch und funktional sein sollen, ist der Komfort nicht zu unterschätzen. Nach einem langen Wandertag ist ein guter Schlaf entscheidend, um am nächsten Tag wieder fit zu sein. Ein gutes Wanderzelt sollte daher genug Platz bieten, um sich bequem hinzulegen.

Viel zusätzlichen Platz wirst du bei Trekkingzelten eher seltener sehen. Denn mit dem Ziel das Gewicht und Packmaß gering zu halten, sind die Möglichkeiten an viel Raumangebot limitiert.

Einfacher Auf- und Abbau: Ein weiteres wichtiges Merkmal eines guten Trekkingzeltes ist ein einfacher und schneller Auf- und Abbau. Insbesondere nach einem langen Wandertag oder bei schlechtem Wetter ist es wichtig, dass das Zelt schnell und unkompliziert aufgebaut werden kann. 

Insbesondere, wenn das Zelt in den dunkleren Abendstunden aufgestellt werden soll. Zelte mit farblich gekennzeichneten Stangen und Stangenkanälen oder Clipsystemen machen den Aufbau einfacher und intuitiver.

Einige Modelle erlauben sogar, dass das Innenzelt und das Außenzelt zusammen aufgebaut werden, was bei Regen ein großer Vorteil ist, da das Innenzelt dabei trocken bleibt.

Gute Belüftung: Ein gutes Zelt für Wanderungen sollte auch über eine gute Belüftung verfügen. Dies ist wichtig, um Kondensation zu verhindern und einen angenehmen Schlaf zu ermöglichen. Achte daher auf ausreichend große Lüftungsmöglichkeiten.

Zeltarten, die sich gut für das Wandern eignen

Ultraleichte Zelte

Ultraleichte Zelte sind speziell für Wanderer und Trekker konzipiert, die auf das Gewicht ihrer Ausrüstung achten. Sie sind aus ultraleichten Materialien wie Dyneema oder Silnylon gefertigt und oft so konzipiert, dass sie mit Trekkingstöcken statt herkömmlichen Zeltstangen aufgestellt werden können. 

Das spart nicht nur Gewicht, sondern macht sie auch vielseitig einsetzbar. Allerdings sind sie oft weniger robust und weniger geräumig als andere Zeltarten.

Biwak-Zelte

Biwak-Zelte sind extrem leicht und kompakt. Sie sind ideal für Wanderer, die alleine unterwegs sind und sehr wenig Gepäck mit sich führen möchten. Biwak-Zelte bieten gerade so Platz für eine Person (selten auch 2 Personen)  und eventuell noch etwas Gepäck. 

Da sie so klein sind, lassen sie sich fast überall aufstellen. Sie bieten Schutz vor Niederschlag und Wind, sind aber nur bedingt komfortabel, da sie kaum Platz bieten, sich darin zu bewegen. Daher eignen sie sich weniger für längere Aufenthalte an einem Ort, sondern sind ideal, wenn du jeden Tag weiterziehen und dich nur zum Schlafen hinhauen willst.

Kuppelzelte

Kuppelzelte sind wegen ihrer einfachen Handhabung und soliden Eigenschaften ebenfalls beliebt bei Wanderern. Sie sind in der Regel sehr stabil und können in jeder Richtung Wind aushalten, was besonders nützlich ist, wenn das Wetter wechselt und du keine Möglichkeit hast, das Zelt neu auszurichten. Sie verfügen oftmals über zwei Eingänge mit Apsiden, was für eine gute Belüftung und ausreichend Stauraum sorgt.

Geodätische Zelte

Wenn du in anspruchsvolles Terrain mit wechselnden Wetterbedingungen wanderst, könnte ein geodätisches Zelt die beste Wahl sein. Sie sind extrem stabil und widerstandsfähig gegen starke Winde, was sie ideal für Wanderungen in Hochgebirgen oder in Regionen mit unvorhersehbaren Wetterbedingungen macht. 

Ihr Design ermöglicht eine hohe Raumausnutzung und trotz ihrer Stabilität sind sie nicht übermäßig schwer. Jedoch sind sie in der Regel etwas komplexer im Aufbau und haben ein größeres Packmaß als andere Zeltarten.

Tunnelzelte

Tunnelzelte sind eine Option für Wanderer, sich ein gutes Raumangebot wünschen. Dank ihrer tunnelartigen Form bieten sie viel Kopffreiheit und Raum, was den Komfort erhöht. Packmaß und Gewicht können jedoch größer ausfallen.

Welche Zeltarten eignen sich nicht gut fürs Wandern?

Weniger gut als Trekkingzelt eignen sich zum Beispiel:

Große Familienzelte

Familienzelte sind ausgezeichnet für Campingurlaube mit der ganzen Familie, wenn man viel Platz und Komfort haben möchte. Sie sind aber definitiv nicht die erste Wahl für Wanderungen. Familienzelte sind in der Regel recht schwer und unhandlich.

Sie erfordern oft mehrere Personen und viel Zeit für den Auf- und Abbau. Wenn du planst, über längere Strecken zu wandern und dabei täglich dein Camp auf- und abzubauen, wäre ein Familienzelt definitiv zu umständlich und anstrengend.

Autozelte

Wie der Name schon sagt, sind Autozelte dafür gedacht, mit dem Auto transportiert und oft sogar daran befestigt zu werden. Sie bieten viel Platz und Komfort, sind aber nicht dafür gemacht, über längere Strecken getragen zu werden. Autozelte sind daher definitiv keine gute Wahl für Wanderungen, es sei denn, deine „Wanderung“ findet größtenteils im Auto statt!

Einige Wurfzelte

Wurfzelte sind zwar besonders leicht aufzubauen, sodass sie mühelos am Abend, nach einer langen Strecke, schnell aufgebaut werden können. Aber konstruktionsbedingt fällt das Packmaß meist grober aus, was den Transport erschweren kann.

Zusammengefasst, fürs Wandern eignen sich kleinere, leichtere Zelte am besten, die schnell auf- und abgebaut werden können und dabei trotzdem ausreichend Schutz und Komfort bieten.

Es lohnt sich, ein wenig mehr Geld in ein gutes Wanderzelt zu investieren, das dich über viele Jahre hinweg auf deinen Abenteuern begleitet. Ein gutes Zelt kann den Unterschied zwischen einer anstrengenden, unkomfortablen Erfahrung und einer fantastischen, unvergesslichen Wanderung ausmachen!

Was du beim Wandern mit Zelt beachtet solltest

Kenntnis der lokalen Gesetze und Vorschriften

In einigen Ländern und Regionen ist Wildcamping (also das Zelten außerhalb von ausgewiesenen Campingplätzen) strikt verboten, in anderen ist es unter bestimmten Umständen erlaubt. 

Es ist wichtig, dass du dich vor deiner Wanderung genau informierst, was in der Region, in der du wandern möchtest, erlaubt ist und was nicht. Du solltest auch beachten, dass diese Vorschriften oft auch den Gebrauch von offenen Feuern, die Entsorgung von Abfällen und ähnliche Aspekte regeln.

Auswählen des richtigen Zeltplatzes

Selbst wenn Wildcamping erlaubt ist, solltest du den Ort, an dem du dein Zelt aufschlägst, sorgfältig auswählen. Du solltest einen Ort wählen, der relativ flach und frei von spitzen Steinen oder Wurzeln ist, die dein Zelt beschädigen oder dir eine unruhige Nacht bescheren könnten. 

Achte darauf, dass der Ort nicht in einer Senke liegt, in der sich Wasser sammeln könnte, falls es regnet. Ebenso solltest du nicht zu nahe an Gewässern zelten, da diese oft von Insekten bevölkert werden.

Minimale Auswirkungen auf die Umwelt

Ein guter Wanderer hinterlässt keinen Müll und stört die Natur so wenig wie möglich. Das bedeutet, dass du jeglichen Müll, den du erzeugst, wieder mitnimmst, keine Pflanzen oder Tiere störst und im Allgemeinen versuchst, deine Umgebung so zu hinterlassen, wie du sie vorgefunden hast.

Sicherheitsvorkehrungen

Es ist wichtig, dass du immer auf dem Laufenden bist, was das Wetter angeht, und dass du dein Zelt sicher verankerst, um es vor Wind zu schützen. Es ist auch eine gute Idee, immer ein Erste-Hilfe-Set dabei zu haben und zu wissen, wie man es im Notfall benutzt.

Respektiere andere Wanderer

Wenn du auf anderen Wanderern triffst oder auf einem belebten Campingplatz zeltest, solltest du Rücksicht nehmen und zum Beispiel nicht mitten in der Nacht Lärm machen oder andere Leute stören.

Teilen: