Wer hat das Fernglas erfunden? Historisches

Du fragst dich, wer eigentlich das Fernglas erfunden hat? Wessen Genialität hat uns diesen Blick erweitert?

Leseempfehlung: Das sind unsere beliebtesten Ferngläser

Geschichte der Fernglas-Erfindung

Die Erfindung des Fernglases liegt im Nebel der Geschichte und ist nicht einer einzelnen Person zuzuschreiben. Tatsächlich gab es viele Geister, die zur Entwicklung und Verbesserung dieses einzigartigen Instruments beitrugen.

Zunächst wurde als Vorläufer des Fernglases das monokulare Teleskop von Hans Lipperhey kreiert. Dies entspricht jedoch nicht ganz der Vorstellung, die wir heute von einem Fernglas haben. Der entscheidende Schritt in diese Richtung erfolgte im 19. Jahrhundert.

Der Schlüssel dazu lag in den Händen von Voigtländer. 1823 erfand er das erste wirkliche Fernglas, ursprünglich konzipiert als Theaterglas. Dieses Gerät kombiniert tatsächlich zwei monokulare Teleskope, sehr ähnlich wie unser heutiger Alltagsgegenstand.

Ein echter Durchbruch erfolgte jedoch erst im späten 19. Jahrhundert, mit den Entwicklungen von Ernst Abbe, Otto Schott und Carl Zeiss. Durch ihre Arbeit kamen Verbesserungen in Bezug auf Materialien und Linsentechnik dazu, die die Vergrößerungsleistung und Bildqualität revolutionierten. Dies verbesserte die Funktionalität und Beliebtheit des Fernglases insgesamt.

Auch interessant: Wie ist ein Fernglas aufgebaut?

Hans Lipperhey und die Anfänge

Hans Lipperhey, in Den Haag tätig, brachte bereits 1608 das erste Doppelfernrohr auf den Markt. Ursprünglich als Brillenmacher tätig, war er ein Pionier in der Entwicklung des binokularen Sehens. Zunächst produzierte Lipperhey ein einäugiges Fernrohr. Später stellte er eine Version her, die mit beiden Augen genutzt wurde.

Nur wenige Jahre später verbesserte Galileo Galilei, ein italienischer Physiker und Astronom, das von Lipperhey entwickelte Doppelfernrohr. Diese Verbesserung machte das Fernglas zu einem äußerst nützlichen Werkzeug für die Astronomie. Es war der Anfang einer langen Entwicklung, die bis heute andauert.

  • Hans Lipperhey: Der niederländische Brillenmacher erarbeitete die ersten Designs für Doppelfernrohre.
  • Galileo Galilei: Er perfektionierte das Design von Lipperhey weiter und machte es zu einem unverzichtbaren Werkzeug für die Astronomie.

Du möchtest mehr über verschiedene Arten von Ferngläsern erfahren? Dann klicke hier und erkunde die faszinierende Welt des Fernblicks.

Keplersche und Porroprisma-Entwicklung

Im 17. Jahrhundert brachte Johannes Kepler eine neue Dimension in die Welt der Ferngläser. Er entwickelte ein Fernrohr, das im Vergleich zum Galilei Fernglas ein größeres Gesichtsfeld hatte. Die erweiterte Perspektive war ein bedeutender Fortschritt, doch das Bild erschien seitenverkehrt.

Da kam Ignaz Porro ins Spiel. Der italienische Offizier löste das Problem des seitenverkehrten Bildes. Im Jahr 1854 entwickelte er das Porroprisma. Was war das Besondere daran? Es korrigierte das spiegelverkehrte Bild, das beim Keplerschen Fernrohr auftrat. Gleichzeitig meldete Porro ein Patent für ein monokulares Fernrohr mit Prismenumkehrung an.

Es vergingen einige Jahrzehnte, dann nutzte auch Carl Zeiss das Prinzip des Porroprismas. Ende des 19. Jahrhunderts brachte der deutsche Optikhersteller ein Fernglas auf den Markt. Eigenschaft: Es nutzte das Porroprisma. Die Erfindungen von Kepler und Porro spielten eine Schlüsselrolle bei der Entwicklung moderner Ferngläser.

  • Johannes Kepler: Verbesserte das Fernrohr mit einem größeren Gesichtsfeld.
  • Ignaz Porro: Corrigierte das seitenverkehrte Bild und meldete ein Patent für ein monokulares Fernrohr mit Prismenumkehrung an.
  • Carl Zeiss: Entwickelte Ende des 19. Jahrhunderts ein Fernglas mit Porroprisma.

Leseempfehlung: Unterschiede zwischen Dachkant- und Porro-Ferngläsern

Fernglas-Entwicklung im 19. Jahrhundert

Die nächste Entwicklung kam von Johann Friedrich Voigtländer. Dieser Österreicher begann ab 1823 mit der Produktion von Theatergläsern. Den Bedürfnissen des Militärs folgend, modifizierte man diese Mitte des 19. Jahrhunderts. Der Feldstecher war geboren. Bei diesem speziellen Fernglas lag das Hauptaugenmerk auf der stabilen Bauweise und klaren Sicht.

Es vergingen nur zwei Jahre, dann stellte J.P. Lemiere seine bahnbrechende Erfindung vor. Im Jahr 1825 brachte er das erste binokulare Teleskop auf den Markt. Das war der Beginn der Fernglastechnik, wie wir sie heute kennen. Zwei separate Objektive ermöglichen einen dreidimensionalen Blick auf weite Entfernungen.

Gegen Ende des Jahrhunderts lernte das Fernglas laufen. Im Jahr 1894 begann die Firma Carl Zeiss mit dem Verkauf von modernen Ferngläsern. Dank jahrelanger Forschung und Entwicklung stand nun ein Qualitätsprodukt zur Verfügung, das sich schnell auf dem Markt durchsetzte. Ferngläser wurden für jedermann auffindbar und erschwinglich.

  • Johann Friedrich Voigtländer: Produzierte erstklassige Theatergläser und adaptierte diese zum Feldstecher für militärische Zwecke.
  • J.P. Lemiere: Er führte das erste binokulare Teleskop ein und legte damit den Grundstein für moderne Ferngläser.
  • Carl Zeiss: Setzte sich mit seinen qualitativ hochwertigen Ferngläsern auf dem Markt durch und machte sie für jedermann zugänglich.

Dachkantprismen und moderne Entwicklungen

Die Erfindung der Dachkantprismen ließ die Ferngläser noch schlanker wirken. Der deutsche Optiker Moritz Hensoldt patentierte diese Prismen im Jahr 1905. Der größere Objektivdurchmesser dieses Designs verbreiterte die Aussicht. Mit diesen handlichen und leistungsstarken Produkten erreichte das Fernglas einen weiteren Meilenstein.

Dachkantprismen haben auch zu modernen Verbesserungen beigetragen. Sie ermöglichen eine kompakte Bauweise und verbessern die Qualität der Sicht durch reduzierte Reflexionen. Das bedeutet, dass mehr Licht durch das Fernglas geleitet wird. Somit hat der Betrachter ein besseres, klareres Bild.

Heute gehen Entwicklungen in Richtung Tragbarkeit und erweiterte Fähigkeiten. So gibt es nun wasserdichte, stoßfeste oder beschlagfreie Ferngläser. Manche Modelle verfügen über Extras wie eingebaute Kompassfunktionen oder digitale Kameraausstattungen. Die konstante Verbesserung der Technik und Optik nimmt kein Ende.

Leseempfehlung: Befestigung deines Fernglases auf einem Stativ

Teilen:

Schreibe einen Kommentar